Partys und Führungen Exklusive Einblicke ins Frankfurter Bahnhofsviertel

Frankfurts Bahnhofsviertel will sein negatives Image abstreifen und lädt zum "Open Viertel" ein. Der Aktionstag bietet Einblicke in Unternehmen, Kultur und Soziales.
Wer ans Frankfurter Bahnhofsviertel denkt, denkt womöglich an Crack, Rotlicht und Kriminalität. Und mit diesen Gedanken hat man nicht einmal unrecht – dass es aber auch anders im verrufenen Stadtteil der Mainmetropole zugeht, wollen 50 verschiedene im Bahnhofsviertel ansässige Unternehmen, Kulturschaffende und Vereine zeigen. Sie haben sich zur Initiative "Auf ins Viertel!" zusammengeschlossen und veranstalten am kommenden Samstag, 6. September, das "Open Viertel" – einen Aktionstag.
Die Veranstaltung, die sich über das gesamte Bahnhofsviertel erstreckt, findet bereits das dritte Jahr in Folge statt. Besucher sollen einen Blick hinter die Kulissen bekommen. So werden spezielle Führungen und ein vielseitiges Programm in den unterschiedlichen Clubs, Kneipen und Institutionen angeboten. Anwohner und Anlieger öffnen ihre Wohnungen und Ateliers.
Open Viertel 2025: Musik ab 11 Uhr
An fünf Plätzen – dem Kaisertor, François-Mitterrand-Platz, Wiesenhüttenplatz, Jürgen-Ponto-Platz und Niddasack – sollen Bühnen aufgebaut werden. Los geht das Programm um 11 Uhr und zieht sich bis in die Nacht. Für Besucher, die das Tanzbein schwingen wollen, wird es elektronische Musik, aber auch Soul, Funk und Hip-Hop geben. Jene, die nicht tanzen wollen, können sich Führungen durch das Bahnhofsviertel anschließen, die anlässlich des Aktionstags geboten werden. Hinzu kommt auch ein Kinderbereich mit Spielareal sowie ein Eiswagen am Niddasack.
Auch soziale Einrichtungen öffnen am Samstag ihre Türen. Dazu zählen etwa Vereine, Kirchen und Moscheen. Sie wollen Interessierte über ihre Arbeit informieren. Der Gewerbeverein Treffpunkt Bahnhofsviertel hat zudem einen Fonds eingerichtet, der die Teilnahme der Institutionen unterstützt. Anträge in Höhe von bis zu 500 Euro können beim Gewerbeverein eingereicht werden.
Kein Zusammenhang zur Bahnhofsviertelnacht
Wirtschaftsdezernentin der Stadt Frankfurt, Stephanie Wüst (FDP) sagte bei der Vorstellung des Aktionstags: "Diese Veranstaltung ist aus dem Quartier selbst heraus entstanden und richtet sich an alle, die sich für das Bahnhofsviertel einsetzen wollen." Der Aktionstag, der seit 2023 stattfindet, soll aber keine offizielle Fortsetzung der Bahnhofsviertelnacht sein, die bis zum Vor-Corona-Jahr 2019 jährlich stattfand.
Die Stadt Frankfurt hatte als Grund für das Einstampfen des Straßenfestes damals das Format der Veranstaltung genannt. So hatte sich die Veranstaltung zu einem Party-Event gewandelt, das zuletzt über 50.000 Menschen Jahr angezogen hatte. Auch der Kostenanstieg wurde damals als Grund genannt. Von ursprünglichen 20.000 Euro sei man zum Schluss auf 40.000 Euro gekommen.
Die Stadt Frankfurt fördert den Gewerbeverein Treffpunkt Bahnhofsviertel mit 100.000 Euro im Jahr. Die Mittel fließen laut dem Stadtmarketing etwa in die Kampagne "Aufinsviertel" oder auch in Veranstaltungen wie "Open Viertel".
- Pressemitteilung der Stadt Frankfurt vom 16.07.2025
- journal-frankfurt.de: "Stadt: Bahnhofsviertelnacht findet so nicht mehr statt" vom 26.07.2023
- viertel.app
- Eigene Recherche
