Flughafen Frankfurt Wie Terminal 3 das Reisen für Millionen Passagiere verändern soll

Die Planungen laufen seit 25 Jahren, die Bauarbeiten seit 10. Am größten deutschen Flughafen öffnet bald ein neues Riesenterminal. Die wichtigsten Informationen für Passagiere.
Rund zwanzig Meter hohe Decken, beigefarbener Kalksteinboden, der an Marmor erinnert, und immer wieder schwarz gehaltene Wand- und Deckenelemente: Das neue Terminal 3 am Frankfurter Flughafen beeindruckt schon beim Betreten mit einer futuristischen Optik.
Hier und da sind noch Bauarbeiter in gelben Westen und mit Bauhelmen im Einsatz, offiziell gilt das imposante Bauwerk aber nicht mehr als Baustelle: Die Behörden haben es abgenommen, und jetzt laufen alle Vorbereitungen, damit das Terminal im kommenden April in Betrieb gehen kann.
Flughafen erhofft sich mehr Komfort für Passagiere
Für die Reisenden soll der Neubau nicht nur schön aussehen – er soll vor allem den Ablauf am Flughafen verändern. Vom Check-in über die Sicherheitskontrolle bis zur Anreise: Vieles soll künftig anders, schneller und digitaler funktionieren, betonen die Fraport-Verantwortlichen.
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Fraport-Chef Stefan Schulte verspricht sich eine deutliche Verbesserung der Abläufe für Passagiere: Man müsse in den meisten Fällen nicht mehr zwischen verschiedenen Ebenen hin und her wechseln – was im Terminal 1 gelegentlich Verwirrung verursachen kann. Es soll zudem kürzere Wege und schnellere Sicherheitskontrollen geben, betont der Fraport-Manager. Der Check-in soll zunehmend digital ablaufen.
So kommt man zum Terminal
Auch bei der Anfahrt ändert sich für Fluggäste einiges: Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, muss mit der Skyline-Hochbahn an das neue Terminal im Süden des Flughafens fahren. Das sind knapp sechs Kilometer Fahrt. Die automatisierte Bahn soll die Strecke in acht Minuten zurücklegen – auch weil sie dort auf bis zu 80 Kilometer pro Stunde beschleunigen kann. Weil das Terminal keine direkte ÖPNV-Anbindung hat, sollten Passagiere künftig wohl ein paar Minuten mehr einplanen als beim Abflug von Terminal 1 und 2.
Für Autofahrer gibt es mehr als 8.000 Parkplätze und eine direkte Abfahrt von der Autobahn 5.
Ein Terminal, größer als manch ein Flughafen
Das Zentrum des neuen Terminals bildet die Markthalle: ein rund 6.000 Quadratmeter großer Bereich mit Shops, Gastronomie und einer markanten Deckenkonstruktion, die an umgekehrte Vulkane erinnert. Unter den trichterförmigen Elementen entstehen 30 der insgesamt 64 Laden- und Serviceflächen, von Duty-Free über internationale Marken bis zu regionalen Konzepten. Geplant sind zudem Gastrobereiche, eine zentrale Bar und fast 1.000 Sitzplätze.
Das Terminal 3 ist größer als so mancher Flughafen. Nach der Eröffnung sollen hier bis zu 19 Millionen Passagiere im Jahr abfliegen und ankommen können. Zum Vergleich: So viele Menschen nutzen im Jahr ungefähr den gesamten Flughafen Düsseldorf. Perspektivisch könnte Terminal 3 noch um einen weiteren Flugsteig erweitert werden. Dann wäre Platz für bis zu 25 Millionen Passagiere im Jahr.
Zehn Jahre wurde gebaut, rund 4 Milliarden Euro wurden investiert. Trotz Pandemie, gestörter Lieferketten und Energiekrise sei Fraport im Zeit- und Kostenrahmen geblieben, sagte Harald Rohr, der bei Fraport als technischer Geschäftsführer für das Großprojekt verantwortlich ist. Täglich arbeiteten bis zu 3.000 Menschen auf der Mega-Baustelle.
Wenn im April 2026 die ersten Flüge von dort starten, ziehen innerhalb von sechs Wochen insgesamt 57 Fluggesellschaften aus dem Terminal 2 um. Darunter internationale Fluglinien wie Air France, British Airways, Delta Air Lines und Emirates. Ab den Sommerferien soll der komplette Betrieb von Terminal 2 in das neue Terminal umziehen – danach wird das 30 Jahre alte Terminal 2 saniert. Zeitplan für die Arbeiten laut Fraport: fünf Jahre.
- Reporter vor Ort
- fraport.de: Pressemitteilung von Fraport vom 8.10.2025
- Vorherige Berichterstattung & eigene Recherche
- Material der Nachrichtenagentur dpa



