Zunehmenden Verwahrlosung Fitnessstudio-Kette kündigt Rückzug aus Bahnhofsviertel an

Die Fitnessstudio-Kette Kieser hat angekündigt, ihren Standort im Frankfurter Bahnhofsviertel aufzugeben. Grund sind die unzumutbaren Umstände vor Ort.
Es ist bereits das zweite Unternehmen, welches innerhalb einer Woche sein Geschäft im Frankfurter Bahnhofsviertel räumt: Nachdem die Gastro-Brüder James und David Ardinast vergangene Woche die Schließung ihres Restaurants "Stanley" in der Ottostraße verkündet hatten, zieht sich nun auch die Fitnessstudio-Kette Kieser aus dem umstritten Viertel zurück. Wie die "FAZ" zuerst berichtete, seien die Gründe ähnlich: die zunehmende Verwahrlosung im Viertel.
In einer Mitteilung an seine Kunden teilte das Unternehmen mit, dass man von Stadionbesuchern und Mitarbeitern bereits Rückmeldung zu den negativen Umständen im Viertel erhalten habe. Das Fitnessstudio mit Sitz in der Niddastraße habe laut FAZ-Bericht bereits einen neuen Standort in Frankfurt gefunden. Ab März soll das Studio am Marienturm an der Taunusanlage zu finden sein.
Viele sehen die Schuld an der aktuell brisanten Situation im Bahnhofsviertel in einer gescheiterten Drogenpolitik. Der Soziologe und Drogenforscher Bernd Werse beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit unterschiedlichen Aspekten des Umgangs mit Drogen und ist Mitgründer des an der Frankfurter Goethe-Universität angesiedelten Centre for Drug Research. Für ihn ist vor allem die Gentrifizierung des Viertels der Grund für die verschärfte Lage.