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Frankfurt am Main

Risiko einer Immobilienblase in Frankfurt laut Experten hoch


Hohe Immobilienpreise
Risiko einer Immobilienblase in Frankfurt laut Experten hoch

Von dpa, t-online
12.10.2022Lesedauer: 2 Min.
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Im Frankfurter Bankenviertel entstehen neue Bauten (Archivbild): Schon in den Vorjahren hatte die UBS eine akute Überhitzung für den Wohnungsmarkt in Frankfurt festgestellt. (Quelle: Sabine Gudath via www.imago-images.de)
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Niedrige Zinsen und eine hohe Nachfrage haben die Immobilienpreise zum Explodieren gebracht: Das könnte erhebliche Folgen für Frankfurt haben.

Frankfurt weist weltweit mit das höchste Risiko einer Immobilienblase auf. Das ergab eine am Mittwoch veröffentlichte Untersuchung der Schweizer Großbank UBS. Damit belegt die Finanzmetropole Platz 2 nach Toronto im weltweiten Ranking. Auch in München sei der Wohnungsmarkt stark überhitzt.

Unter allen 25 untersuchten Metropolen liege die Stadt knapp nach Zürich auf Platz vier. UBS-Chefanlagestratege in Deutschland, Maximilian Kunkel riet: "Gerade Investoren, die aus Renditeüberlegungen Käufe in diesen Regionen Deutschlands erwägen, sollten derzeit Vorsicht walten lassen."

Die Bank errechnete in ihrem "Global Real Estate Bubble Index" für Frankfurt einen Wert von 2,21 und für München einen von 1,80 – bei mehr als 1,5 Punkten besteht ein Blasenrisiko. Schuld sind billiges Geld, gepaart mit einer hohen Nachfrage: Die Eigenheimpreise hätten sich bedingt durch niedrige Zinsen in den vergangenen zehn Jahren stetig von den örtlichen Einkommen und Mieten abgekoppelt, heißt es von der UBS.

Wohnpreise in Frankfurt 60 Prozent höher als vor fünf Jahren

Die Städte mit dem höchsten Blasenrisiko hätten in diesem Zeitraum inflationsbereinigte Preisanstiege von durchschnittlich 60 Prozent verzeichnet, während die realen Einkommen und Mieten nur um etwa 12 Prozent gestiegen seien. Die UBS hatte in München und Frankfurt schon in den Vorjahren eine akute Überhitzung bei den Wohnungsmärkten festgestellt. Frankfurt und München stehen jedoch derzeit weit hinter Tokio, Hongkong, London und Paris, betrachtet man den Umstand, wie viel von ihrem Einkommen qualifizierte Arbeitnehmer für eine zentrumsnahe 60-Quadratmeter-Wohnung ausgeben müssen.

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Der Commerzbank Tower im Frankfurter Bankenviertel. (Quelle: Christoph Hardt via www.imago-images.de)

Was versteht man unter "Immobilienblase"?

Eine Immobilienblase entsteht, wenn die Preise für Wohnung, Häuser oder Gebäude sowie die Nachfrage danach steigen. An einem maximalen Punkt platzt die Blase: Preise für Immobilien und Nachfrage sinken wieder.

Die UBS beobachtet in Frankfurt mittlerweile eine Abkühlung des Markts. Erstmals seit zehn Jahren seien die zuletzt üblichen zweistelligen Preissteigerungen in der Mainmetropole zurückgegangen, hieß es. "Zwischen Mitte 2021 und Mitte 2022 stiegen die Immobilienpreise nur noch um rund 5 Prozentpunkte." In Frankfurt lägen die Wohnungspreise aber trotzdem noch über 60 Prozent über dem Niveau von vor fünf Jahren.

Laut UBS stehen Immobilienmärkte allgemein vor einer Wende. Die hohe Inflation schmälere die Kaufkraft in den Haushalten, während die Zinsen drastisch gestiegen seien und sich die Konjunkturaussichten eintrübten. In vielen Städten sei damit der weiterhin robuste Arbeitsmarkt die letzte Stütze des Eigenheimmarkts. Die UBS warnt, anders als viele Experten, die nur eine Abschwächung des Immobilienbooms erwarten, aber vor heftigen Folgen: In vielen der sehr hoch bewerteten Städte sei in den kommenden Quartalen "mit erheblichen Preiskorrekturen zu rechnen".

Verwendete Quellen
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