"Fehlendes Unrechtsbewusstsein" Zoll findet Ente mit 41 Löwenzähnen im Bauch
Pythons, Vogelspinnen, Amulette aus Tigerfell: Der Zoll am Frankfurter Flughafen zieht Bilanz und stellt außergewöhnliche Funde vor.
Innerhalb eines Jahres hat der Zoll am Flughafen Frankfurt am Main 54.298 geschützte Tiere und Pflanzen sichergestellt. Wie die Behörde am Montag mitteilte, befanden sich darunter 2.597 lebende Tiere. Der Zoll nannte unter anderem Pythons, Vogelspinnen, zahlreiche lebende Korallen und als gefährdet eingestufte Steinhühner. Die Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2022.
Aus dem Verkehr gezogen wurden der Mitteilung zufolge außerdem 1.400 lebende Pflanzen wie Kostuswurzeln, Orchideen und Kakteen sowie 50.301 Totfunde. Dabei handelte es sich zum Beispiel um Amulette aus Tigerfell, Gebetsketten aus Elfenbein oder Handtaschen aus Krokodilleder.
Holzente mit Löwenzähnen am Airport entdeckt
Als besonders interessanten Fall hob der Zoll eine Holzente hervor, die per Post aus dem Kongo geschickt worden war. Röntgenaufnahmen offenbarten, dass sich im Inneren des Gegenstands 41 in Bauschaum eingegossene Löwenzähne befanden.
Der Zoll trage mit seinen Kontrollen dazu bei, Verstöße gegen die Artenschutzbestimmungen aufzudecken und die Vielfalt der Natur zu bewahren, betonten die Beamten. Verstöße gegen das Washingtoner Artenschutzübereinkommen könnten Geldbußen bis zu 50.000 Euro oder sogar Freiheitsstrafen zur Folge haben.
Zoll Frankfurt: "Der illegale Handel blüht"
"Zahlreiche Verstöße werden von Urlaubern begangen, die Souvenirs aus geschützten Tier- und Pflanzenarten aus Unwissenheit oder fehlendem Unrechtsbewusstsein mit nach Hause bringen", sagte Christine Straß, Pressesprecherin beim Hauptzollamt Frankfurt am Main. "Sie tragen so in jedem Fall dazu bei, dass der illegale Handel mit geschützten Arten blüht."
Bundesweit habe der Zoll in den vergangenen zehn Jahren insgesamt 1,77 Millionen geschützte Tiere oder Pflanzen und Produkte daraus sichergestellt. 38 Prozent aller Aufgriffe würden die internationalen Flughäfen in Deutschland verzeichnen, hieß es.
- presseportal.de: Mitteilung des Hauptzollamts Frankfurt am Main vom 4. März 2024