"Einrichtung ist sicher" Frankfurter Kita öffnet nach tödlichem Stromschlag wieder

Das Frankfurter Kinderzentrum Atzelbergstraße, in dem der sechsjährige Antonio vor einigen Monaten durch einen Stromschlag ums Leben kam, wird wieder eröffnet. Unterdessen laufen die Ermittlungen zu dem Fall weiter.
Im vergangenen Jahr war ein Kind an einem Stromschlag gestorben – nun wird die Kita im Frankfurter Stadtteil Seckbach wiedereröffnet. In einer Gedenk-Ecke können sich Kinder an den kleinen Antonio erinnern und ihm Nachrichten hinterlassen. Bildungsdezernentin Sylvia Weber (SPD) sagte am Freitag: "Wir haben alles doppelt und dreifach überprüft und können mit gutem Gewissen sagen, dass die Einrichtung sicher ist."
Kinderzentrum seit Vorfall geschlossen
Das Kinderzentrum Atzelbergstraße war seit dem Unglück Ende Oktober 2019 geschlossen. Am Montag wird es mit neuem Team, neuem Konzept und neu gestaltet wiedereröffnet. Die Steckdose, die den Jungen tödlich verletzte, ist verschwunden. Ein Großteil der Kinder, die nach dem Unglück auf andere Einrichtungen verteilt wurden, kehre zurück, sagte Weber. Die Mitarbeiter von damals hätten die Kita auf eigenen Wunsch verlassen.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt weiterhin wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung. "Die Auswertung der sichergestellten Renovierungsunterlagen der Kita dauert an", sagte Oberstaatsanwältin Nadja Niesen am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Wann Ergebnisse vorliegen und wann das Verfahrens abgeschlossen werden könne, könne nicht vorhergesagt werden, sagte Niesen.
Auch die Stadt kann nicht mehr zum Hergang sagen. Man müsse abwarten, was die Ermittlungen ergeben. Die Elektrik der Kita war kurz vor dem Unfall erneuert worden, die Arbeiten aber beendet und abgenommen. Seither habe es mehrfach Begehungen von Aufsichtsbehörden, Unfallkasse und Fachfirmen gegeben. Ein Gutachten bestätige, "dass alles in Ordnung ist", sagte Weber.
- Nachrichtenagentur dpa