"Tradition verteidigen" Mitarbeiter demonstrieren für Erhalt von Karstadt-Filiale

In Frankfurt sollen die Tage der Kaufhaus-Filiale auf der Zeil gezählt sein. Dagegen ging die Stadt nun auf die Straße. Für die Mitarbeiter und Kunden des Warenhauses gibt es offenbar noch Hoffnung.
Mitarbeiter der angeschlagenen Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof haben für den Erhalt der Filiale auf der Frankfurter Einkaufsmeile Zeil demonstriert. Neben hunderten Angestellten waren am Montag auch der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) sowie die Landtags- Abgeordneten Elke Barth (SPD) und Hermann Schaus (Linke) bei der Demonstration vor Ort.
"Es geht hier um eine essenzielle Sache für unsere Heimatstadt, für Frankfurt. Es ist nicht irgendeine Geschichte, es ist die Geschichte der Stadt Frankfurt. Nicht nur für die Beschäftigten, nicht nur für die Kunden, sondern es ist Teil unserer Tradition, die wir heute hier verteidigen", mahnte Feldmann in seiner Rede.
Denn ein wenig Hoffnung gibt es noch: Der Vermieter Sahle Wohnen hat dem Unternehmen eine Senkung der Miete um etwa eine Million Euro jährlich angeboten. Die Leitung der Kaufhauskette hat dies nach Angaben des Vermieters abgelehnt. Verstehen können das die Verantwortlichen und Politiker nicht.
"Es ist nicht nur im Interesse der Beschäftigten, transparent zu machen, was denn dahintersteckt oder ob es nicht tatsächlich, wie der ein oder andere unterstellt, nur ein Trick ist, um beim Vermieter die Mieten runter zu senken", sagte Feldmann, "Es ist das Recht eines Unternehmers über Mieten zu verhandeln, aber gleichzeitig die Menschen quasi wie Schachfiguren einzusetzen, mal zu gucken, wie viele Bauern über den Jordan gehen, das passt nicht."
Die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof war durch die Schließung der Filialen im Zuge der Corona-Pandemie in eine schwere Krise geraten und hatte Anfang April Rettung in einem Schutzschirmverfahren suchen müssen. Bundesweit sollen nun 62 der 172 Filialen geschlossen werden. In Hessen stehen vier Kaufhäuser auf der Streichliste. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi sind in Hessen rund 400 Arbeitsplätze betroffen.
- Nachrichtenagentur dpa