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Frankfurt am Main

Schule in Frankfurt ist einsturzgefährdet: Drittel der Räume gesperrt


IGS Süd
Schule einsturzgefährdet: Ein Drittel der Räume gesperrt


24.04.2025 - 19:15 UhrLesedauer: 3 Min.
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Schülerinnen und Schüler im Klassenzimmer (Symbolbild): In einer Frankfurter Schule findet der Unterricht aktuell unter erschwerten Bedingungen statt. (Quelle: Florian Gaertner/photothek.net/imago-images-bilder)
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Eine Frankfurter Schule steht wortwörtlich unter Druck – und eine schnelle Lösung ist nicht in Sicht. Was das für den Alltag im Schulgebäude bedeutet.

Die Frankfurter Integrierte Gesamtschule (IGS) Süd ist im Ausnahmezustand. Die Flure des Schulgebäudes im Stadtteil Sachsenhausen sind von Hunderten Stützen gesäumt, die oberen beiden Etagen bleiben gesperrt, und ein Drittel der Klassenräume ist nicht mehr nutzbar. Der Grund: Die Gesamtschule ist einsturzgefährdet.

Der Unterricht findet derzeit in beengten Verhältnissen statt. 22 Räume können nicht mehr genutzt werden. Laut Schulleitung wurden vom Untergeschoss bis ins zweite Obergeschoss 500 Stützen in die Flure eingezogen. Laut Tim Prokopowicz, Lehrer und Mitglied der Schulleitung, gibt es dadurch deutliche Einschränkungen.

"Charme von einem Bergwerk"

Nachdem die Statikprobleme vor den Osterferien bekannt geworden waren, habe die Schule einen Teil des Unterrichts in die gegenüberliegende ehemalige Holbeinschule verlagert. Die Räume, die nun genutzt werden, seien teilweise 10 bis 15 Quadratmeter kleiner und in unrenoviertem Zustand, sagt Prokopowicz. Sorge bereiten dem Lehrer auch die anstehenden Tage der offenen Tür: "Wer meldet sein Kind in einer Schule an, die den Charme von einem Bergwerk versprüht?"

Aktuell laufe der Unterricht aber unter den speziellen Bedingungen, sagte Prokopowicz. Für den Umzug seien vor und nach den Osterferien jeweils zwei Schultage ausgefallen.

Umzug hat sich mehrfach verzögert

Die IGS Süd steht laut Stadt Frankfurt seit Jahren auf der Liste priorisierter Bauvorhaben. Ursprünglich war eine Grundsanierung bereits für das Jahr 2019 vorgesehen. Doch der Baubeginn wurde mehrfach verschoben – zuletzt auf 2026. Nun verzögert sich der Termin für den vorübergehenden Umzug auf 2028.

Die Schule soll an den Länderweg ausgelagert werden, während das Gebäude umgebaut wird. Laut Bildungsdezernat ist dort aktuell noch die Anni-Albers-Schule untergebracht – ebenfalls wegen statischer Probleme. Erst nach deren Auszug könne die bestehende Containeranlage entfernt und durch neue Holzmodule ersetzt werden.

Eltern kritisieren Zustände

Prokopowicz sagt: "Es ist unhaltbar, bis 2028 hierzubleiben. Wir fordern, in einem Jahr spätestens hier raus zu sein." Eine Auslagerung sei dringend notwendig: "Es muss jetzt eine Lösung her. Es kann nicht sein, dass wir wirklich noch drei Jahre warten."

In einem offenen Brief an Bildungsdezernentin Sylvia Weber (SPD) vom Donnerstag (24. April) spricht der Förderverein der Schule von "nicht mehr zumutbaren Zuständen" und warnt vor langfristigen Schäden für die Bildungskarrieren der betroffenen Schüler. Die baulichen Zustände belasteten demnach zunehmend den Schulalltag. So seien die entfallenen Unterrichtstage mitten in der Phase der Abschlussvorbereitung gefallen.

Die Bedingungen in der ehemaligen Holbeinschule verschärfen die Situation zusätzlich: Schüler berichten dem Brief zufolge von überhitzten, schlecht belüfteten Räumen mit intensiver Geruchsbelästigung. Im Hauptgebäude werde weiterhin in Klassenzimmern ohne Deckenverkleidung unter Hasendraht unterrichtet – Maßnahmen, die eigentlich nur als Provisorien gedacht waren.

Situation wird regelmäßig überprüft

Zuletzt hatten Schüler, Eltern und Lehrkräfte mit Lernmaterialien im Foyer des Schulamts protestiert. Sie versammelten sich dort und verteilten Post-It-Aufkleber.

Nach Angaben des Bildungsdezernats hatte eine Analyse vor der Sperrung eine mangelhafte Qualität des Betons ergeben. Die Klassenzimmerdecken gelten derzeit als sicher, würden aber regelmäßig kontrolliert. Das Gebäude der Holbeinschule sei in zufriedenstellendem Zustand, hieß es. Man sei mit der Schule in engem Austausch und prüfe weiterhin, mit welchen Maßnahmen die Situation für die Schule verbessert werden könne. Zuvor hatte die "Hessenschau" über die Situation in der Schule berichtet.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Tim Prokopowicz, Mitglied der Schulleitung der IGS Süd
  • E-Mail-Austausch mit Sprecherin des Bildungsdezernats
  • Offener Brief des Fördervereins der IGS SÜD

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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