Nach Klebeaktion Klimaaktivist zahlt 600 Euro ans Städel Museum

Nach einer Klebeaktion in Frankfurt ist der Prozess gegen einen Aktivisten eingestellt worden. Er hatte einen wertvollen Rahmen beschädigt.
Der Prozess gegen einen Klimaaktivisten, der sich im Frankfurter Städel Museum an einen Bilderrahmen geklebt hatte, ist gegen eine Zahlung von 600 Euro an das Museum eingestellt worden. Der Aktivist der Gruppe "Letzte Generation" war wegen Sachbeschädigung angeklagt, nachdem er sich an den Rahmen des Gemäldes "Gewitterlandschaft mit Pyramus und Thisbe" von Nicolas Poussin geklebt hatte. Die Staatsanwaltschaft hatte ursprünglich eine Zahlung von 1.000 Euro gefordert.
Aufgrund seiner fehlenden Einkünfte und unter Verweis auf sein neugeborenes Kind schlug der Mann 600 Euro vor – ein Betrag, dem sowohl das Gericht als auch die Staatsanwaltschaft zustimmten.
"Zeige, wie wir an Errungenschaften kleben"
Die Aktion am 24. August 2022 wurde mit einem Smartphone gefilmt, um sie in sozialen Medien zu verbreiten. Ein zweiter Fall im Zusammenhang mit dieser Protestaktion wurde bereits im vergangenen Juli abgeschlossen – die beteiligte Aktivistin zahlte 1.000 Euro an das Museum.
Vor Gericht gestand der Angeklagte die Tat und erklärte seinen Protest als eine Art Kunstausdruck: Er zeige symbolisch, "wie wir an den Errungenschaften der Menschheit kleben." Gleichzeitig räumte er ein: "Mir wäre es lieber, wenn andere Wege möglich wären."
Kleben sei als Protest auserzählt
Der frischgebackene Vater kündigte an, sich vermutlich nicht mehr an Gemälde zu kleben, da dies "eine Protestform ist, die auserzählt ist". Ein endgültiges Nein zur Wiederholung solcher Aktionen sprach er jedoch nicht aus. Seine Motivation sei die Sorge um die Klimakrise und die Zukunft seines Kindes.
Die Beschädigung des historischen Bilderrahmens erfolgte sowohl bei der eigentlichen Klebeaktion als auch beim anschließenden Ablösen der Aktivisten durch Museumspersonal.
- Material der Nachrichtenagentur dpa
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