Umfrage Das fehlt Passanten für die Frankfurter Innenstadt

Laut einer Studie kriegt die Frankfurter Innenstadt die Note 2,6. Passanten wünschen sich mehr Grün, mehr Parkplätze – und mehr Orte zum Verweilen.
Viele Menschen in Frankfurt vermissen Aufenthaltsqualität, Flair und Leben in der Innenstadt. Das hat eine aktuelle Befragung des Instituts für Handelsforschung (IFH) ergeben, die am Donnerstag (15. Mai) vorgestellt wurde. Befragt wurden rund 2.000 Passantinnen und Passanten im Herbst 2024.
Mehr als zwei Drittel der Befragten sehen Leerstand in der Innenstadt als großes Problem. Auch das Ambiente, die Sauberkeit und das Sicherheitsgefühl schneiden in den Bewertungen schwach ab. Die Gesamtnote für die City liegt bei durchschnittlich 2,6. Bei der letzten Umfrage im Jahr 2022 hatte sie bei 2,5 gelegen.
Was sich die Menschen wünschen
Bei den Befragten steht im Bereich Verkehr der Wunsch nach mehr Parkplätzen ganz oben: 40,5 Prozent sprechen sich unbedingt dafür aus. 25,5 Prozent möchten bessere Bedingungen für den Radverkehr. 17,6 Prozent wünschen sich eine auto- und verkehrsärmere Innenstadt.
Deutlich wird auch das Bedürfnis nach einer aufgewerteten Innenstadt. 44 Prozent fordern mehr sowie schönere Fußgängerzonen und Plätze. 40,2 Prozent setzen auf mehr Begrünung, 36 Prozent auf ein verbessertes öffentliches Toilettenangebot.
Shopping bleibt wichtigster Grund für Besuch
Der Einzelhandel ist laut der Umfrage der wichtigste Grund (73, 2 Prozent) für den Besuch in der Innenstadt, gefolgt von Besuchen in Cafés, Restaurants und Bars (41,2 Prozent).
Allerdings gehe die Besuchshäufigkeit leicht zurück, unter anderem wegen zunehmenden Online-Shoppings. Das Auto bleibe besonders für Besucher aus dem Umland ein zentrales Verkehrsmittel. Diese Gruppe gebe zudem mehr Geld aus als innerstädtische Kunden oder Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel, besucht die City jedoch seltener.
Wirtschaftsdezernentin Stephanie Wüst (FDP) sagte: "Wer eine lebenswerte Innenstadt will, muss kontinuierlich in Sauberkeit, Sicherheit, Erreichbarkeit und Aufenthaltsqualität investieren." Besonders kritisch bewerteten viele Befragte die Erreichbarkeit mit dem Auto: 77 Prozent nannten zu hohe Parkgebühren, 69 Prozent die innerstädtischen Staus als Hindernisse für einen Besuch. IHK-Präsident Ulrich Caspar sagte, die Verkehrspolitik der Stadt habe "spürbar negative Auswirkungen" auf den innerstädtischen Einzelhandel.
Wer wurde befragt?
Die Befragten kamen zu 56,9 Prozent aus Frankfurt und zu 43,1 Prozent aus dem Umland. Insgesamt beteiligten sich 2.004 Menschen an der Umfrage. Die Interviews wurden donnerstags und samstags an zehn verschiedenen Standorten durchgeführt. Zudem wurden 1.000 Menschen aus dem Umland online befragt. Auch sie wünschen sich vor allem mehr Aufenthaltsqualität, weniger Verkehr und ein besseres Angebot. Auftraggeber waren die IHK, das Stadtmarketing und die Wirtschaftsförderung Frankfurt am Main.
- Ergebnisvorstellung "Vitale Innenstädte 2024", Wirtschaftsförderung Frankfurt, 15. Mai 2025
- Mitteilung der Stadt Frankfurt am Main vom 15. Mai 2025
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