Nein zu Unicredit Mitarbeiter protestieren gegen Commerzbank-Übernahme

Mitarbeiter und Aktionäre der Commerzbank lehnen entschieden eine Übernahme durch Unicredit ab. Vor der Hauptversammlung äußerte sich deutlicher Protest gegen die Kontrolle aus Italien.
Mitarbeiter, Management und Aktionärsvertreter der Commerzbank lehnen eine mögliche Übernahme durch Unicredit geschlossen ab. Bei der Hauptversammlung des Dax-Konzerns in Wiesbaden wurde deutlicher Protest laut. Vor der Halle machten Beschäftigte ihren Unmut hörbar: "Nein zu Unicredit" hieß es auf den Plakaten. Verdi-Gewerkschaftssekretär Kevin Voß betonte: "Wir wollen, dass die Aktionäre ihre Anteile behalten und nicht verkaufen an andere Investoren." Zu dieser Protestaktion hatten Verdi und Betriebsräte aufgerufen.
Verdi warnt vor einem Stellenabbau, sollten die Italiener die Kontrolle übernehmen. Dies könnte Arbeitsplätze bei der Commerzbank sowie bei der Unicredit-Tochter Hypovereinsbank gefährden.
Eigenständigkeit statt Übernahme
Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp versicherte den Aktionären das Ziel, die Bank als eigenständige Größe im europäischen Bankennetzwerk zu etablieren. Der Vorstand sei offen für verschiedene Optionen, bevorzuge jedoch die Umsetzung der eigenen Strategie durch Kostensenkungen und Gewinnsteigerungen.
Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) unterstrich kürzlich die Bedeutung einer eigenständigen Commerzbank für die Bundesregierung. Der Bund hält weiterhin über zwölf Prozent der Unternehmensanteile. Klaus Nieding von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) appellierte an den Bund, einer Übernahme nicht nachzugeben, da dies dem deutschen Kapitalmarkt und dessen Unternehmen schaden könnte.
Unicredit-Chef Andrea Orcel äußerte sich unzufrieden mit den Fortschritten der Commerzbank und erklärte, man könne bis 2027 abwarten. Ob ein konkretes Angebot kommt, bleibt jedoch offen.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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