Zwei Drittel aus rechtem Spektrum Großrazzia in Hessen: Polizei geht gegen Hasspostings vor

Hessen bekämpft verstärkt Hasskriminalität im Netz. Polizeiaktionen richten sich gegen Verdächtige in mehreren Städten, darunter Frankfurt.
In hessischen Städten wird verstärkt gegen Hasskriminalität im Netz ermittelt. Die Polizei ging am Mittwochmorgen landesweit gegen verdächtige Hasspostings vor. Die Ermittlungen richten sich gegen zwölf Personen, darunter eine Frau und elf Männer aus Städten wie Frankfurt, Gießen, Marburg und Wiesbaden sowie verschiedenen Landkreisen.
Ihnen wird vorgeworfen, zu Straftaten aufgerufen oder diese gebilligt zu haben. Auch Volksverhetzung und Beleidigungen im Internet gehören zu den Vorwürfen, so das Landeskriminalamt (LKA) und die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt.
Verdächtige sollen zu schweren Taten aufgerufen haben
Einige Verdächtige sollen in einer Facebook-Gruppe zur Ermordung anderer Menschen aufgerufen oder solche Taten in Kommentaren auf YouTube befürwortet haben. Diese Maßnahmen sind Teil des bundesweiten Aktionstags gegen Hasspostings, bei dem 65 Durchsuchungen in ganz Deutschland stattfanden.
Hessens Innenminister Roman Poseck betonte die Bedeutung dieser Maßnahmen angesichts der Bedrohung durch Rechtsextremismus: "Der Rechtsextremismus bleibt die größte Bedrohung für unsere demokratische Grundordnung." Die polizeiliche Kriminalstatistik zeigt einen deutlichen Anstieg rechtsextremer Straftaten in Hessen.
Besonders besorgniserregend sind die steigenden Zahlen von Hasspostings: Von 2021 bis 2024 haben sich die Fallzahlen mehr als vervierfacht. Zwei Drittel dieser Delikte stammen aus dem rechten Spektrum. Die Behörden setzen weiterhin auf konsequente Strafverfolgung und Prävention.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa