Nachwuchs bei Sri Lanka Rostkatzen Zwei putzige Wildkatzen tapsen durch Frankfurter Zoo
Im Zoo gibt es seltenen Nachwuchs bei der kleinsten Wildkatze der Welt. Zwei Jungtiere sind jetzt erstmals im Gehege zu sehen – ihre Art bleibt jedoch stark gefährdet.
Im Frankfurter Zoo hat die Sri Lanka Rostkatze Kelani zwei Jungtiere zur Welt gebracht. Nach den ersten Wochen in der Wurfbox zeigen sich die Mini-Raubkatzen nun immer häufiger im Gehege – spielend, kletternd, neugierig. Sie kamen bereits am 23. April zur Welt, wie der Zoo mitteilte.
"Die zierlichen Katzen sind einfach unwiderstehlich, wie sie unter den wachsamen Augen der Mutter ihre Anlage erkunden“, sagte Ina Hartwig (SPD), Dezernentin für Kultur und Wissenschaft laut Mitteilung.
Fast 100 Nachzuchten in Frankfurt
Trotz der geringen Kopf-Rumpf-Länge von 40 bis 50 cm sollte man die Kätzchen nicht unterschätzen: "Die kleinen Katzen sind sehr wehrhaft”, sagte Revierleiterin Anni Fuchs. Bei ihrer ersten Untersuchung Anfang Juni seien die beiden Jungtiere jedoch noch gut zu handhaben gewesen. "Bei dieser Untersuchung wurden die beiden geimpft und ihre Geschlechter wurden bestimmt: ein Männchen und ein Weibchen", so Fuchs.
Seit 1975 engagiert sich der Zoo für den Erhalt der seltenen Art, 1976 gelang dort die weltweit erste Nachzucht. Mit dem aktuellen Wurf zählt die Zucht nun 95 Tiere – ein europaweiter Rekord. Der Zoo koordiniert seit 1994 das offizielle Erhaltungszuchtprogramm für die Art.
Unsichtbare Jäger im Dämmerlicht
In freier Wildbahn sind Rostkatzen kaum zu beobachten. Sie leben zurückgezogen in Nepal, Indien und Sri Lanka und gelten laut Roter Liste der IUCN als potenziell gefährdet. Auch in Zoos sind sie extrem selten: Im deutschsprachigen Raum halten nur vier Einrichtungen diese kleinste Wildkatze der Welt.
Wissen aus dem Zoo
Was man über Rostkatzen weiß, stammt größtenteils aus Zoohaltungen wie in Frankfurt. Wichtige biologische Daten – etwa zur Tragzeit, zum Sozialverhalten oder zur Lautäußerung – sind aus der Wildnis kaum dokumentiert. Erst in jüngerer Zeit sammeln Forschende durch Kamerafallen gelegentliche Aufnahmen der scheuen Tiere, meist im Rahmen von Studien zu Leoparden oder Tigern.
Seit 2021 setzt sich die Rusty-spotted Cat Working Group gezielt für Forschung und Schutz der Art im natürlichen Lebensraum ein. Doch bis mehr Daten aus dem Freiland vorliegen, bleibt der Nachwuchs in Frankfurt nicht nur niedlich – sondern auch wissenschaftlich bedeutsam.
- zoo-frankfurt.de: Mitteilung vom 27. Juni 2025