Frankfurt am Main Firma Holzmann soll aus dem Handelsregister gelöscht werden
Ein einstmals großer Firmenname soll endgültig aus dem Handelsregister gestrichen werden. 20 Jahre nach der spektakulären Pleite des Frankfurter Baukonzerns Philipp Holzmann AG hat das Amtsgericht Frankfurt eine "Löschungsankündigung" verbreitet, wie eine Gerichtssprecherin am Freitag bestätigte. Zuerst hatte die "Wirtschaftswoche" über diesen Schritt berichtet.
Das eigentliche Insolvenzverfahren aus dem Jahr 2002 war mit einigen Nachmeldungen 2019 endgültig beendet worden. Dennoch muss die Justiz vor der endgültigen Löschung prüfen, ob noch Vermögenswerte der Gesellschaft vorhanden sind, wie die Sprecherin erläuterte. Die Gläubiger hatten bei der spektakulärsten Baupleite Deutschlands Zahlungen von 18,3 Prozent ihrer Forderungen erhalten.
Der schlecht gemanagte Traditionskonzern hatte nach mehreren Rettungsversuchen am 21. März 2002 Insolvenz angemeldet. Ein Rettungsplan der Banken inklusive einer Bundesbürgschaft, für die sich Kanzler Gerd Schröder (SPD) stark gemacht hatte, griff nicht. Die Bürgschaft über rund 125 Millionen Euro wurde von Holzmann nie in Anspruch genommen.
Von den rund 23.000 Arbeitsplätzen zum Insolvenzzeitpunkt blieb dem Insolvenzverwalter zufolge ein Großteil beim Verkauf profitbringender Konzernteile erhalten. Das 1849 gegründete Unternehmen hat weltweit zahlreiche Großprojekte gebaut. Dazu zählen die Bagdad-Bahn und so bekannte Bauten wie das Hamburger Rathaus, die Alte Oper in Frankfurt, der Nord-Ostseekanal oder der Hindenburgdamm nach Sylt.