Leerstand bleibt Problem Großvermietungen beleben Frankfurts Büromarkt

Bekannte Banken mieten wieder Büroflächen in Frankfurt und beleben den kriselnden Büromarkt. Leerstand und Homeoffice-Trends bleiben große Herausforderungen.
Der kriselnde Büromarkt in Frankfurt hat durch die Umzugspläne großer Banken ein Rekordergebnis erzielt. Laut dem Makler JLL wurden von Januar bis März etwa 200.000 Quadratmeter angemietet und damit so viel Fläche wie nie zuvor in einem ersten Quartal.
Einen erheblichen Anteil am Rekord haben die Commerzbank und die Direktbank ING. Die Commerzbank wird ab 2028 den Central Business Tower im Bankenviertel mieten, um dort auf über 73.000 Quadratmetern rund 3.200 Beschäftigte von verschiedenen Standorten zusammenzuführen. Auch die ING plant für 2028 einen neuen Hauptsitz im Frankfurter Ostend und mietet dafür etwa 32.000 Quadratmeter.
Großabschlüsse dominieren 2025 das Marktgeschehen
Suat Kurt, Niederlassungsleiter von JLL Frankfurt, erklärte: "Fast ein Jahrzehnt war der Frankfurter Büromarkt von Kleinteiligkeit geprägt. 2025 dominieren Großabschlüsse das Marktgeschehen." Angesichts weiterer möglicher Großabschlüsse erwartet JLL für 2025 einen Flächenumsatz von etwa 475.000 Quadratmetern, was nahe am Durchschnitt der letzten zehn Jahre liegt.
Im Jahr 2024 wurden laut JLL insgesamt nur 370.000 Quadratmeter neu vermietet, obwohl es einen großen Abschluss mit der Europäischen Zentralbank gab, die gut 34.000 Quadratmeter für ihre Bankenaufsicht im Büroturm "Gallileo" mietete.
Viel Homeoffice, viele leere Büros
Seit der Corona-Pandemie hat sich das Homeoffice etabliert, wodurch viele Büros leer stehen. In Frankfurt stieg die Leerstandsquote im ersten Quartal auf über zehn Prozent. Viele Unternehmen verkleinern ihre Büroflächen oder schaffen ganz neue Arbeitsmodelle.
Zwar fordern einige Unternehmen wie die Deutsche Bank wieder mehr Präsenz ihrer Beschäftigten, doch das Ifo-Institut sieht keinen breiten Trend zur Rückkehr ins Büro. Im März berichtete das Ifo-Institut, dass fast jeder Vierte nach wie vor zumindest teilweise von zu Hause arbeite.
Mieten in Spitzenlagen bei bis zu 50 Euro je Quadratmeter
Am Frankfurter Büromarkt wächst die Kluft zwischen modernen Flächen in Toplagen und leerstehenden Büros in B-Lagen wie Niederrad oder City-West, berichtet JLL weiter. Während Mieten in Spitzenlagen bei bis zu 50 Euro je Quadratmeter liegen können, beträgt der Durchschnittspreis rund 32,60 Euro je Quadratmeter.
Der Druck auf zentrale Lagen steigt zusätzlich durch Zuzüge aus dem Frankfurter Umland, so Kurt: "Rund um den Opernplatz wird langfristig für unter 50 Euro/m² nichts mehr funktionieren."
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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