Leiche in Wohnung aufgebahrt Frau getötet und Tochter getäuscht: Urteil gegen 66-Jährigen

Ein Mann bringt seine Partnerin um und bahrt in ihrer Wohnung ihre Leiche auf. Nun ist das Verfahren zu Ende. Doch das Motiv für die Tat bleibt offen.
Er hatte seine Freundin erwürgt und die Leiche wochenlang aufgebahrt – nun hat das Frankfurter Landgericht den Mann wegen Totschlags zu einer Haftstrafe von elf Jahren und sechs Monaten verurteilt. "Es war ein langsames Sterben", sagte der Vorsitzende Richter der Schwurgerichtskammer des Frankfurter Landgerichts. Mehrere Minuten habe es gedauert, bis die 59-Jährige tot gewesen sei. Das Motiv für die Tat sei nicht feststellbar, sagte der Richter und sprach von "gespielten Erinnerungslücken" des 66-Jährigen. "Sie sagen hier nicht die volle Wahrheit."
Mann verschleierte Tat über Monate
Nach der Tat im Februar 2024 in der Frankfurter Wohnung der Frau hatte der in Schmitten (Hochtaunuskreis) lebende Deutsche die Leiche in das Schlafzimmer geschleift, dort aufgebahrt und zugedeckt. Mit den Angehörigen und Freunden der Frau kommunizierte er über deren Handy und vermittelte so den Eindruck, sie lebe noch. Über zwei Monate nach der Tat rief die Tochter der Getöteten die Polizei. Beamte fanden die Leiche.
Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Die Staatsanwältin hatte eine Haftstrafe von 13 Jahren gefordert, die Verteidigung plädierte auf eine Freiheitsstrafe von höchstens zehn Jahren.
- Nachrichtenagentur dpa