374 Millionen Euro Schaden Drei weitere Ex-Manager wegen Cum-Ex-Betrugs angeklagt

Über Jahre brachten Investoren den Staat mit illegalen Aktiengeschäften um Milliarden. Ermittler wollen nun drei ehemalige Top-Manager vor Gericht bringen.
Die Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft hat drei ehemalige Manager der kanadischen Maple-Bank wegen schwerer Steuerhinterziehung mit Cum-Ex-Geschäften angeklagt. Der mutmaßliche Schaden für den Staat: über 374 Millionen Euro zwischen den Jahren 2006 und 2009.
Bei den Beschuldigten handelt es sich um einen 67-jährigen Kanadier, einen 64-jährigen Briten und einen 57-jährigen Deutschen aus dem Main-Kinzig-Kreis. Alle drei sollen als Führungskräfte bei Aktiengeschäften rund um den Dividendenstichtag eine Rolle gespielt haben. Dabei ließ sich die Bank Kapitalertragsteuer erstatten, die nie gezahlt wurde.
Manager im Millionen-Skandal
Dem deutschen Ex-Manager wird vorgeworfen, solche Deals als Geschäftsführer der deutschen Tochtergesellschaft abgewickelt zu haben. Der Kanadier, früher Chef des Mutterkonzerns, soll die Strategie von Anfang an unterstützt haben. Auch der britische Manager soll als Verantwortlicher einer Konzerntochter die Deals genehmigt haben – mit einem Einzelschaden von über 58 Millionen Euro.
Bei Cum-Ex-Geschäften wurden Aktien so gehandelt, dass Finanzämter Kapitalertragsteuern mehrfach erstatteten – obwohl sie nur einmal abgeführt worden waren. Der Bundesgerichtshof wertet dieses Vorgehen seit 2021 als strafbare Steuerhinterziehung.
Die Maple Bank war tief in die Praxis verwickelt. Sie wurde 2016 geschlossen, weil sie durch Rückstellungen aus Cum-Ex-Geschäften in Schieflage geraten war. Bereits mehrere frühere Manager des Instituts wurden zu Freiheitsstrafen verurteilt, weitere Verfahren laufen.
- Pressemitteilung der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main vom 14. Mai 2025
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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