Narzissmus und Kokain Freund in Kneipe "hingerichtet": Lange Haftstrafe
Mordprozess am Frankfurter Landgericht: Ein 41-Jähriger erschoss im Wahn seinen Freund. Am Dienstag ist das Urteil gefallen.
Am Frankfurter Landgericht endete am Dienstag der Prozess gegen einen 41-jährigen Mann aus Frankfurt. Der Angeklagte hatte im März 2024 seinen Freund in einer Kneipe im Stadtteil Nieder-Eschbach erschossen. Die Vorsitzende Richterin sprach von einer "Hinrichtung" und verurteilte ihn wegen heimtückischen Mordes sowie Verstößen gegen das Waffen- und Betäubungsmittelgesetz zu einer Freiheitsstrafe von 14 Jahren.
Der Täter, der unter Wahnvorstellungen litt, fühlte sich bedroht und schoss seinem Freund aus kurzer Distanz in den Kopf und die Brust. Das Opfer starb noch am Tatort. Nach der Tat flüchtete der Schütze, stellte sich jedoch zwei Tage später der Polizei in Friedberg.
Angeklagter leidet unter narzisstischer Persönlichkeitsstörung
Im Gericht stellte sich heraus, dass er bei der Tat erheblich vermindert schuldfähig war, was die mildere Strafe erklärt. Einen Teil seiner Haft wird er im Maßregelvollzug verbringen und dort therapiert werden.
Die Ermittlungen zeigten, dass der Angeklagte an einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung leidet, die seine Kokainsucht verursacht hat. Diese Sucht führte letztlich zu den tödlichen Wahnvorstellungen. In seiner Wohnung fanden Beamte sechs Schusswaffen und über 1.700 Patronen.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig; eine Entscheidung über mögliche Rechtsmittel steht aus. Die Staatsanwältin hatte ursprünglich eine längere Strafe gefordert, während die Verteidigung vier Jahre wegen fahrlässiger Tötung verlangte.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
