Frankfurt am Main Ärztekammer: Zunächst kranke Kinder und Jugendliche impfen
Die Landesärztekammer Hessen hat gefordert, zunächst nur schwer oder chronisch kranke Kinder und Jugendliche gegen das Coronavirus zu impfen. Diese Impfungen sollten außerdem "nur aufgrund individueller ärztlicher Indikation durch Kinder- und Jugendärzte sowie Hausärzte erfolgen", sagte Präsident Edgar Pinkowski am Freitag. "Massenimpfungen" von Kindern und Jugendlichen in Impfzentren lehnt die Landesärztekammer ab. "Bisher existieren keine validen Daten zum Nutzen einer solchen Impfung für diese Zielgruppe", sagte Pinkowski. Nutzen und Risiken seien genau abzuwägen.
Die Landesärztekammer forderte, zunächst die wissenschaftlichen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) abzuwarten. Gesunde Kinder und Jugendliche hätten nach bisher vorliegenden Studiendaten fast kein Risiko für schwere Verläufe durch Erkrankungen mit Sars-CoV-2, sagte der hessische Ärztekammerpräsident Pinkowski. Selbst bei Vorerkrankungen sei das Risiko extrem niedrig. Die Landesärztekammer schloss sich damit nach eigenen Angaben "ausdrücklich" einer entsprechenden Resolution der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Hessen an. Die KV lehnt ebenfalls eine Massenimpfung von Kindern und Jugendlichen gegen das Coronavirus ab.