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Frankfurt am Main

Frankfurt: Überstunden belasten Hessens Azubis trotz Zufriedenheit


Überstunden belasten
Zufrieden, aber unsicher: Hessens Azubis blicken in die Zukunft

Von dpa
10.04.2025Lesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:250410-935-530122Vergrößern des Bildes
Ein Banner mit der Aufschrift „Lehrlinge gesucht" (Symbolbild): Trotz der überwiegenden Zufriedenheit hessischer Azubis trüben einige Faktoren die Aussichten. (Quelle: Sebastian Kahnert)
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Über 70 Prozent der hessischen Azubis sind zufrieden mit ihrer Ausbildung. Doch gewisse Faktoren, wie etwa unklare Übernahmeoptionen, trüben die Stimmung.

Laut einer aktuellen Umfrage sind über 70 Prozent der hessischen Auszubildenden mit ihrer Ausbildung zufrieden. Das geht aus dem Ausbildungsreport 2024 des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Hessen-Thüringen hervor.

Für den Report wurden zwischen September 2023 und April 2024 insgesamt 916 Azubis befragt. Knapp ein Viertel der Befragten ist nur teilweise zufrieden, rund sechs Prozent äußerten sich unzufrieden.

Überstunden und ausbildungsfremde Tätigkeiten belasten

Die Zufriedenheit steht und fällt laut Renate Sternatz, stellvertretende DGB-Bezirksvorsitzende, mit der Zahl der geleisteten Überstunden und ausbildungsfremden Tätigkeiten. Unklarheiten über die mögliche Übernahme nach der Ausbildung sorgen ebenfalls für Unmut. Mehr als die Hälfte der Befragten erhält seltener als einmal im Monat oder nie persönliches Feedback.

"Die Qualität der Ausbildung hängt maßgeblich von der Betreuung ab", sagt Charlotte Dick, DGB-Bezirksjugendsekretärin. Der Betreuungsschlüssel sollte bei eins zu acht liegen – ein Ausbilder für maximal acht Azubis.

Prekäre Beschäftigung ohne abgeschlossene Ausbildung

Sorge bereitet die hohe Zahl von jungen Menschen ohne abgeschlossene Ausbildung. Laut Sternatz hat mehr als jeder Fünfte zwischen 20 und 34 Jahren keine Berufsausbildung abgeschlossen. Fast drei von zehn Azubis lösen ihren Vertrag vorzeitig auf. Dies führt oft zu Jobs im Niedriglohnsektor und prekären Arbeitsverhältnissen. "Es ist unverständlich, dass über Fachkräftemangel geklagt wird, während nur noch 18 Prozent der hessischen Betriebe ausbilden", so Sternatz.

Markt verschiebt sich zugunsten Jugendlicher

Der Ausbildungsmarkt in Hessen schrumpft, doch laut Frank Martin, Chef der örtlichen Arbeitsagentur, hat sich die Situation zugunsten der Jugendlichen verschoben. Aufgrund des demografischen Wandels nimmt ihre Zahl ab. Zudem streben viele höhere Schulabschlüsse an und entscheiden sich später für eine Ausbildung.

Andreas Haberl, Geschäftsführer der Handwerkskammer Wiesbaden, kennt die Vorurteile gegenüber handwerklichen Berufen: "Anstrengend, schmutzig und schlecht bezahlt – das müssen wir widerlegen." Er betont auch das Potenzial bei Mädchen für vermeintlich männliche Berufe zu werben.

Weniger Ausbildungsbetriebe trotz steigender Unternehmenszahlen

Die Zahl der Betriebe stieg laut Handwerkszählung des Statistischen Landesamtes zwischen 2013 und 2023 um fast neun Prozent; die Umsätze sogar um gut 50 Prozent. Doch gleichzeitig ging die Anzahl an Lehrlingen sowie Ausbildungsbetrieben zurück.

Auch Sparten wie Hotellerie, Gastronomie oder Handel kämpfen um geeignete Bewerberinnen und Bewerber. IT-Berufe oder Mediengestalter hingegen sind beliebt. Firmen auf dem Land finden tendenziell schwerer Azubis als Unternehmen in Städten wie Frankfurt, Wiesbaden oder Darmstadt.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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