Mit Spott im Gepäck Ausgeladen – und doch dabei: AfD fliegt mit Minister nach Serbien

AfD-Abgeordnete dürfen offiziell nicht mit auf eine Staatsreise. Doch sie steigen trotzdem in den Flieger – und machen sich über die CDU-Delegation lustig.
Eigentlich sollten sie gar nicht mehr mitfliegen. Doch zwei hessische AfD-Abgeordnete haben sich trotz Ausladung durch den Europa-Minister Manfred Pentz (CDU) an die offizielle Delegation nach Serbien dran gehängt – und das mit öffentlichem Spott garniert.
"Ratet mal, wer in Serbien ist?" schrieb die Landtagsabgeordnete Anna Nguyen am Dienstag auf X. "Genau, mein Kollege Christian Rohde und ich." Pentz hatte die beiden einen Tag vor Abflug von der Reise ausgeladen – mit dem Hinweis auf die Einstufung der AfD als gesichert rechtsextremistisch durch den Verfassungsschutz. Doch Nguyen und Rohde ließen sich offenbar nicht abschrecken. Sie buchten selbst – und saßen letztlich im selben Flugzeug wie der Minister.
Häme in Sozialen Medien
"Die Blicke der Delegation waren göttlich", spottete Nguyen. Sie und Rohde wollen in Serbien und Kroatien eigene Gespräche führen und kündigten Medientermine an. Fraktionschef Robert Lambrou sprach von einer Gelegenheit, "das gesamte politische Spektrum der Demokratie in Hessen auf dieser Reise zu vertreten".
Europa-Minister Pentz könne es internationalen Gesprächspartnern "nicht zumuten, sich mit Vertreterinnen und Vertretern einer gesichert rechtsextremen Partei an den Tisch zu setzen", teilte Pentz der Deutschen Presse-Agentur mit. Für ihn sei die Linie klar: "Ich werde zunächst keine AfD-Politiker mehr zu meinen Dienstreisen in andere Staaten einladen."
Ungeachtet der Begleitumstände betonte Pentz das Ziel seiner fünftägigen Reise: Serbien auf dem Weg in die EU zu unterstützen. Hessen habe ein großes Interesse daran, die bilateralen Beziehungen mit dem Westbalkan zu vertiefen.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- x.com: Post der AfD-Abgeordneten Anna Nguyen