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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Aktuelle Themen der Gesellschaft Zwölf junge Künstler zeigen Werke im Frankfurter Kunstverein

Zwölf junge Künstler präsentieren ihre Werke im Frankfurter Kunstverein. Die Ausstellung behandelt eine breite Palette aktueller gesellschaftlicher Themen.
Zwölf junge Künstlerinnen und Künstler aus Frankfurt und dem Rhein-Main-Gebiet präsentieren im Rahmen der Ausstellung "And This is Us 2025 – Junge Kunst aus Frankfurt" ihre Werke im Frankfurter Kunstverein. Die Werke, die ab Donnerstagabend ausgestellt werden, haben sie eigens für die Ausstellung geschaffen. Bis zum 31. August können Besucher die Schau besuchen.
Die zwölf Künstler hatten viel Konkurrenz. Wie die Direktorin des Kunstvereins, Franziska Nori, beim Presserundgang erklärt, habe das Haus aus 110 eingesandten Portfolios ausgewählt. Die jungen Kunstschaffenden stammen von der Städelschule in Frankfurt, der Hochschule für Gestaltung Offenbach (HfG) und erstmals auch von der Kunsthochschule Mainz.
Nelly Habelt als lebende Skulptur
In einem Parcours durch die verschiedenen Etagen des Kunstvereins wird die Ausstellung gegliedert. Sie beginnt mit den Videoarbeiten der Künstlerin Nelly Habelt, die im öffentlichen Raum agiert. Dort verharrt sie in verschiedenen Positionen, teilweise in der Höhe, regungslos. Wie eine eingefrorene Skulptur im Frankfurter und Offenbacher Stadtraum.
Ein Stockwerk tiefer zeigt Künstler Paul Haas seinen neuen Film, den er während seines Aufenthalts in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen gedreht hat. Er zeigt eine prophetengleich auftretende Figur auf einem belebten Platz der Stadt. In einer lauten und emotionalen Rede erklärt er mit Mikrofon und einem tragbaren Lautsprecher, dass eine düstere Zukunft bevorsteht.
Eine bekannte Frankfurter Straßenecke oder auch "Arbeiterstrich"
Im ersten Stockwerk zeigt Sargon Khnu eine riesige Skulptur und fünf digitale Holzreliefs. Khnus Werke befassen sich mit der Darstellung von Körpern und Rollenbildern im digitalen Zeitalter. Direkt daneben zeigt Künstler Gregor Lau eine bekannte Frankfurter Straßenecke in der Nähe der Europäischen Zentralbank, die er nachgebaut hat und auch als den "Arbeiterstrich" bezeichnet. Sie gilt als Denkmal für Arbeit sowie für die gesellschaftlichen Ränder.
Mit räumlichen Illusionen arbeitet Künstler Simon Gilmer. Durch zwei kleine Fenster in der Wand können Besucher in eine parallele Welt blicken. Dabei arbeitet Gilmer mit grauem Karton – aus diesem stabilen Material werden etwa auch Puzzles erstellt, wie der Künstler verrät.
Kunst trifft Künstliche Intelligenz
Der gegenüberliegende Ausstellungssaal ist den beiden Künstlerinnen Franziska Krumbachner und Elisa Deutloff gewidmet, die beide intime Perspektiven öffnen. Krumbachner etwa hat ihre Träume und Erinnerungen in Ölmalerei verarbeitet. Deutloff hingegen setzt auf Künstliche Intelligenz. In ihrer Arbeit werden Besucher mit einer KI konfrontiert, die in der Stimme des jeweiligen Betrachtenden antwortet.
Eine Etage darüber zeigt Künstlerin und Fotografin Nazanin Hafez ihr Schaffen. Die Künstlerin, die am Tag des Presserundgangs nicht anwesend sein konnte, beschäftigt sich in ihren Fotografien, Filmen und Collagen mit staatlicher Repression im Iran. Die Rauminstallation kombiniert Propagandabilder mit Selbstbehauptung.
Stimmen an imaginärem Lagerfeuer
Künstlerin Kora Riecken hat eine Klanginstallation entwickelt, die kreisförmig angeordnet ist. Mehrere Stimmen sprechen dabei um eine imaginäre Lagerfeuerstelle und erzählen abwechselnd Teile einer Geschichte – eine urbane Legende über Geister.
Den Schlusspunkt der Ausstellung setzen Thuy Tien Nguyen und das Kollektiv La Caoba. Nguyen zeigt drei verschiedene Skulpturen, die an Chefetagen erinnern. In den Objekten sind Spieluhren installiert. Die Objekte sollen das Erzeugnis ausgelagerter Arbeit sein innerhalb einer globalen Marktwirtschaft, die immer noch kolonialen Trennlinien folge.
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Das erwartet Kunstverein-Besucher zur Nacht der Museen
La Caoba hingegen, gegründet von dem Paar Larry Bonćhaka und Sopo Kashakashvili, setzen in ihrer Arbeit auf ökologische und soziale Nachhaltigkeit. Sie verknüpfen Kunst mit Aufforderung sowie Lebensmittelproduktion und gemeinschaftlich organisierten Projekten.
Das Ausstellungsformat im Kunstverein besteht seit 2017 und findet alle zwei Jahre statt. Die aktuelle Ausstellung lässt sich am Samstag im Rahmen der Nacht der Museen in Frankfurt besuchen. Neben Kurzführungen mit Direktorin Franziska Nori wird es am Samstag auch Konzerte von NONO und DAS mit elektronischem Punk, Nowave, Jazz und Techno geben.
- Presserundgang am 09.05.2025
- Pressemitteilung des Frankfurter Kunstvereins