Auszeichnung für Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko erhält Menschenrechtspreis

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko wird in der Frankfurter Paulskirche geehrt. Der Ex-Boxer hofft auf Frieden in diesem Jahr – und warnt vor der Bedrohung durch Russland.
Der Kiewer Bürgermeister und ehemalige Weltklasse-Boxer Vitali Klitschko ist am Sonntag (1. Juni) in der Frankfurter Paulskirche mit dem Franz-Werfel-Menschenrechtspreis 2025 ausgezeichnet worden. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und würdigt Klitschkos Engagement für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte sowohl in der Ukraine als auch international.
Klitschko sagte in seiner Dankesrede, es sei eine Auszeichnung für alle Einwohner Kiews und für das ukrainische Volk, das dem Aggressor heldenhaft widerstehe. Wie dieser Krieg endet, werde die Zukunft ganz Europas bestimmen, "ihre Sicherheit und ihre Stabilität". Die nächsten Ziele Russlands könnten andere europäische Länder werden. Und er hoffe, "jeder versteht das".
Pistorius: "Er ist ein Vorbild für uns alle"
Klitschko bedankte sich mehrfach für die militärische und finanzielle Unterstützung der Deutschen. Er betonte aber auch, wie wichtig strenge Sanktionen gegen Russland seien, vor allem im Energie- und Finanzbereich.
Die Laudatio auf Klitschko hielt Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD): "Klitschko hat sich entschieden, Verantwortung zu übernehmen – für seine Heimat, seine Brüder und Schwestern in der Ukraine, für Freiheit und für Menschenrechte. Er ist ein Vorbild für alle Ukrainerinnen und Ukrainer, für uns alle." Er stehe für all die Menschen, die trotz des anhaltenden Krieges den Glauben an eine freie und demokratische Ukraine nicht verlieren würden.
Klitschko hofft auf Frieden 2025
Nach der Preisverleihung sagte der 53-Jährige, er hoffe auf einen Frieden in der Ukraine noch in diesem Jahr. "Wir drücken den Daumen und wir hoffen", dass 2025 endlich eine diplomatische Lösung gefunden werde und der Krieg zu Ende gehe. Aber: "Das ist eine schwierige Aufgabe. Wir haben bis jetzt mehr Fragen als Antworten", sagte er.
Eröffnet wurde die Veranstaltung von Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef. Kein Bürgermeister wolle erleben, was sein Amtskollege Klitschko erlebe, sagte der SPD-Politiker. "Er muss in einem terroristischen Bombenkrieg das Überleben seiner Bürger sichern." Das sei gewiss ein härterer Kampf als seine vielen Kämpfe im Boxen. "Frankfurt steht an Ihrer Seite", bekräftigte er.
Der Franz-Werfel-Menschenrechtspreis wird alle zwei Jahre von der Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen verliehen, die ihren Sitz in Wiesbaden hat. Im Jahr 2023 ging die Auszeichnung an den damaligen rumänischen Präsidenten Klaus Iohannis. Seit 2014 ist Klitschko Bürgermeister von Kiew. Er ist in der Sowjetunion im heutigen Kirgisistan geboren worden und ist einer der erfolgreichsten Schwergewichtsboxer aller Zeiten.
- Nachrichtenagentur dpa
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