Rückkehr nach Frankfurt Crew bemerkt Geruch in Kabine – Airbus muss umdrehen

Ein Geruch in der Kabine zwingt die Crew eines Airbus A320 der irischen Fluggesellschaft Aer Lingus zur Rückkehr nach Frankfurt. Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art.
Ein Flugzeug der irischen Fluggesellschaft Aer Lingus musste am Freitag, 30. Mai, unerwartet zum Frankfurter Flughafen zurückkehren. Grund sei ein ungewöhnlicher Geruch an Bord gewesen, wie das Luftfahrtportal "The Aviation Herald" berichtet.
Der Airbus A320 mit dem Kennzeichen EI-DER sei am Freitag um 20.50 Uhr vom Frankfurter Flughafen in Richtung Dublin gestartet. Die Maschine hob demnach auf der Startbahn 25C in westliche Richtung ab und folgte zunächst einer planmäßigen Rechtskurve. Über Limburg in etwa 5.800 Metern Höhe folgt dann eine weitere Rechtskurve – dieses Mal handelte es sich jedoch um ein unplanmäßiges Manöver: Das Flugzeug musste zum Frankfurter Airport zurückkehren.
Rückflug erst nach über 40 Stunden möglich
Der Grund für die Rückkehr ist laut "The Aviation Herald" ein Geruch in der Kabine, den die Crew in der Luft bemerkt haben soll. Der Flug EI657 habe kurz darauf zur Landung angesetzt und die Landebahn 25L des Flughafens Frankfurt 25 Minuten nach Abflug erreicht. Die Maschine blieb etwa 41 Stunden am Boden, bevor sie zurück nach Dublin flog. Bei der Flugsicherung hätten die Piloten eine normale Landung angekündigt, heißt es.
Laut eines User-Kommentars auf dem Luftfahrtportal "The Aviation Herald" meldeten die Piloten darüber hinaus einen "PAN-PAN"-Notfall – eine internationale Dringlichkeitsmeldung – und setzten Sauerstoffmasken auf.
Airline will Vorwürfe nicht bestätigen
Diese Angabe will die Airline auf Nachfrage von t-online weder bestätigen noch verneinen. Ob Sauerstoffmasken von der Crew oder Passagieren genutzt wurden, lässt Aer Lingus ebenfalls unbeantwortet – ebenso wie die Frage, welcher Geruch genau die Rückkehr verursacht haben soll.
In einer Stellungnahme spricht die Fluggesellschaft lediglich von einem "technischen Problem". Die Maschine sei nach der Feststellung des Defekts sicher in Frankfurt gelandet und die betroffenen Passagiere am Folgetag mit einem Ersatzflug nach Dublin gebracht. Man bitte die Reisenden für die Unannehmlichkeiten um Entschuldigung, so eine Pressesprecherin.
Weitere Fälle mit "toxischen Dämpfen" bekannt
Der jetzige Vorfall in Frankfurt reiht sich in eine Kette mehrerer Zwischenfälle mit Gerüchen bei Aer Lingus ein: Laut der Website "AeroXplorer", die sich auf Berichte des Aer-Lingus-Kapitäns Tom O'Riordan berufen, wurden zwischen Januar 2023 und Januar 2024 insgesamt 22 solcher Vorfälle gemeldet. O'Riordan selbst berichtete, dass er am 5. Juni 2023 während eines Fluges von London Heathrow nach Dublin durch toxische Dämpfe vergiftet wurde und daraufhin fünf Tage im Krankenhaus verbringen musste.
Ein weiterer Vorfall ereignete sich laut dem Flugportal "Airlive" am 10. März 2024 auf dem Flug EI166 von Dublin nach London Heathrow. Etwa 40 Minuten nach dem Start meldete die Besatzung demnach Dämpfe in der Kabine, woraufhin das Flugzeug nach Dublin zurückkehrte. Laut Medienberichten wurden mehrere Crewmitglieder und Passagiere vorsorglich medizinisch behandelt. Aer Lingus bestätigte damals den Vorfall, erklärte jedoch, dass nach einer Untersuchung keine medizinische Behandlung für die Crew erforderlich war.
Airline wurde bereits von irischem Parlament geladen
Die irische Airline steht wegen dieser und weiterer Vorfälle zunehmend in der Kritik. Im Juni 2024 wurde Aer Lingus deshalb vom irischen Parlament vorgeladen, um zu den wiederholten Vorfällen Stellung zu nehmen. Kritiker werfen dem Unternehmen mangelnde Transparenz vor.
- Presseanfrage an Aer Lingus vom 1. Juni 2025
- avherald.com: Website Aviation Herald
- aeroxplorer.com: Website AeroXplorer
- airlive.net: Website Airlive
- flightradar24.com: Website Flightradar24