Politischer Aschermittwoch in Frankfurt Wahlkampfhilfe vom SPD-Chef: "Erst Mike Josef, dann Nancy Faeser"

SPD-Chef Lars Klingbeil stärkt für die Wahlen beim politischen Aschermittwoch Mike Josef und Nancy Faeser den Rücken – und macht sich über Friedrich Merz lustig.
Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil hat beim politischen Aschermittwoch der Frankfurter SPD am Mittwoch seinen Parteikollegen Mike Josef und Nancy Faeser den Rücken für die anstehenden Wahlen gestärkt. "Erst Mike Josef, dann Nancy Faeser." So wünscht sich der SPD-Chef den Ausgang der Frankfurter Oberbürgermeisterwahl am 5. März und die Entscheidung bei der hessischen Landtagswahl. "Nancy kann Bundesinnenministerin – aber dann wird sie eine sehr gute Ministerpräsidentin."
In seiner Rede verteidigte Klingbeil den Kurs von Bundeskanzler Olaf Scholz angesichts des Krieges in der Ukraine und warnte vor Schwarz-Weiß-Malerei. Diplomatie und militärische Stärke dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden. "Für uns gehört beides zusammen." Gleichzeitig fand er klare Worte über den russischen Präsidenten Wladimir Putin: "Putin wird als Kriegsverbrecher in die Geschichte eingehen." Am Ende werde er vor internationalen Gerichten zur Verantwortung gezogen, so Klingbeil.
Deutliche Worte ganz in der Tradition politischer Aschermittwochsreden fand Klingbeil auch: Die AfD sei "eine Schande für Deutschland" sagte er unter starkem Beifall. "Die liebt unser Land nicht, die will es spalten."
Klingbeil macht sich über CDU-Chef Friedrich Merz lustig
Spott fand er für den CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz, der bei seinen Bemühungen um den Chef-Posten mehrmals gescheitert war. "Das ist ja eigentlich wie eine sozialdemokratische Aufstiegsgeschichte."
Klingbeil sprach sich in seiner Rede für eine Zuwanderungskultur aus, "weil das in unserem Interesse ist" und kritisierte zunehmende Polarisierung nicht nur in der deutschen, sondern gerade auch in der internationalen Politik. Wichtig sei es, immer wieder "den politischen Konsens in der Mitte" zu suchen, sagte er.
OB-Kandidat Josef spricht über Hanau-Anschlag
Zuvor hatte OB-Kandidat Mike Josef in seiner Rede wenige Tage nach dem dritten Jahrestag des Hanauer Anschlags an rechten Terror in Deutschland erinnert. Der mörderische Hass der extremen Rechten "zieht eine Blutspur durch unser Land", sagte er. Doch nicht nur mit Blick auf Extremismus gelte: "Wir haben noch einen langen Weg vor uns, dass wir ein offenes Land sind, dass Menschen nicht danach bewertet werden, woher sie kommen, welchen Namen sie haben und woran sie glauben."
- Nachrichtenagentur dpa