Jüdische Gemeinde in Frankfurt Deshalb steht auf dem Römerberg ein Tisch mit 222 Stühlen

Am Römerberg steht ein gedeckter Tisch mit 222 leeren Stühlen. Damit zeigt Frankfurt Solidarität mit den Geiseln der Hamas-Terroristen.
Mit einem langen gedeckten Tisch auf dem Frankfurter Römerberg hat die Jüdische Gemeinde Frankfurt an das Schicksal der mehr als 220 von Hamas-Terroristen entführten Männer, Frauen und Kinder in Israel erinnert. Auf dem Schabbat-Tisch mit 222 leeren Stühlen standen am Freitagnachmittag Teller und Gläser, kleine Leuchtkerzen und Challah-Brot vor dem mit Sonnenuntergang beginnenden jüdischen Ruhetag Schabbat. An jedem Platz hing ein Foto mit dem Namen eines Entführten – vom kleinen Kind bis zum über 80-Jährigen.
Für die Organisatoren ging es darum, ein Zeichen der Solidarität und Verbundenheit mit den Entführten und ihren Familien zu setzen und die Öffentlichkeit auf die andauernde Geiselnahme aufmerksam zu machen. "Wir müssen auf die Notwendigkeit hinweisen, dass alles für ihre sichere Heimkehr getan werden muss", hieß es in einer Stellungnahme des Gemeindevorstands. Seit dem Angriff am 7. Oktober könne weltweit keine jüdische Familie mehr unbeschwert den sonst so fröhlichen Abend mit Beginn des Schabbat erfahren.
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"Erschreckend und beschämend"
"Bring them home" (Bringt sie heim) stand auch auf einem Transparent vor dem Frankfurter Rathaus, dem Römer. Zahlreiche Menschen gingen still um den Tisch und lasen die Namen der Entführten. Anders als bei pro-israelischen Kundgebungen in den vergangenen Wochen in Frankfurt und anderen deutschen Städten, gab es bis zum späten Nachmittag keine Zwischenfälle oder Störungen.
Die Stimmung auf dem Römerberg war ruhig und nachdenklich. Die Polizei war mit einem starken Aufgebot vor Ort. "Es ist erschreckend und beschämend, dass für einen leeren gedeckten Tisch, für eine Veranstaltung, wo es nur um Menschlichkeit geht, so ein massives Polizeiaufgebot notwendig ist", sagte Benjamin Graumann vom Vorstand der Jüdischen Gemeinde.
- Nachrichtenagentur dpa