Betrügerische Wohnungsangebote Immobilienmarkt: Frankfurter fallen auf neue Masche herein

In Frankfurt nutzen Betrüger die akute Wohnungsnot aus und bieten über Online-Plattformen vermeintlich verfügbare Wohnungen an und kassieren hohe Summen.
In Frankfurt ist die Wohnungsnot allgegenwärtig. Die meisten Wohnungen sind für viele unbezahlbar – trotz des Neubaubooms der vergangenen Jahre in der Mainmetropole. Grund dafür: günstige Mietwohnungen oder öffentlicher geförderter Wohnraum entstehen kaum, so der städtische Wohnungsmarktbericht 2019/20. Diese Notsituation nutzen Unbekannte im Internet mit einer neuen Betrugsmasche aus.
Über legale Immobilienplattformen im Internet würden Unbekannte vermeintlich verfügbare Wohnungen inserieren. Dadurch wolle man Seriosität vorgaukeln, wie Elisa Herbach vom Betrugsdezernat des Frankfurter Polizeipräsidiums der Frankfurter Rundschau gegenüber erläutert. Im Inserat würde auf eine angebliche Immobilienfirma verwiesen. Interessenten der Angebote landen jedoch auf einer betrügerischen Website.
Polizei geht von einer Tätergruppierung aus
Wie ein Sprecher der Polizei t-online gegenüber erklärt, müssen die Wohnungsinteressenten die Wohnungen eigenständig besichtigen. Zu diesem Zweck haben die Betrüger einen Schlüssel-Tresor installiert. Mit einem Code kommen die Interessenten an den Schlüssel, den sie nach der Besichtigung wieder in den Tresor werfen.
Interessenten müssen nun, falls sie die Wohnung mieten wollen, Geld auf ein angegebenes Konto überweisen, erklärt Elisa Herbach der Frankfurter Rundschau. Dabei handele es sich um eine mittlere vierstellige Summe. Eine Gegenleistung erfolge daraufhin nicht mehr. Es handele sich um viele verschiedene Wohnungen im Frankfurter Stadtgebiet. Zudem seien es mehrere betrügerische Webseiten, nicht nur eine. Die Polizei gehe davon aus, dass hinter den verschiedenen Internetadresse dieselbe Tätergruppierung stecke.
Erster Fall in Frankfurt ist im Dezember aufgetreten
Ein erster derartiger Betrugsfall sei vergangenen Dezember in Frankfurt aufgetreten. Zwischenzeitlich liege die Zahl der Fälle im mittleren zweistelligen Bereich, erklärt ein Sprecher der Polizei. Bislang habe die Polizei noch keine Erkenntnisse oder Hinweise darauf, dass die Betrüger im Ausland sitzen, wie es etwa bei Schockanrufen der Fall sei. Die Konten, auf die das Geld gezahlt werden muss, seien ebenfalls deutsche Konten. Auch in anderen Städten seien solche Betrugsmaschen bereits aufgetreten, so der Polizeisprecher.
- fr.de: "Wohnungsmarkt in Frankfurt: Kautionsbetrug im großen Stil" vom 12.01.2024
- Gespräch mit einem Sprecher der Polizei Frankfurt
- Recherche der Redaktion