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Frankfurt am Main

Frankfurt Bahnhofsviertel: Ein Jahr nach "Zombieland"-Schlagzeilen


Was sich getan hat
Bahnhofsviertel: Ein Jahr nach "Zombieland"-Schlagzeilen


10.04.2025Lesedauer: 2 Min.
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Frankfurter Bahnhofsviertel (Archivfoto): Vor einem Jahr erschien der Skandal-Artikel; seither haben Stadt und Polizei einige Maßnahmen ergriffen. (Quelle: imago stock&people)
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Vor einem Jahr produzierte das Frankfurter Bahnhofsviertel als "Zombieland" international Schlagzeilen. Das hat sich hier seitdem getan.

Vor rund einem Jahr, im April 2024, ging ein Artikel der britischen Boulevardzeitung "The Sun" um die Welt. Das Frankfurter Bahnhofsviertel wurde darin als "Zombieland" bezeichnet. Die Schlagzeile wurde untermalt mit Fotos von suchtkranken Menschen, die sich in den Straßen des verrufenen Viertels aufhielten. Mittlerweile ist ein Jahr vergangen: Die Stadt Frankfurt und auch die Polizei haben reagiert – jedoch nicht wegen der Berichterstattung aus London, heißt es von beiden Stellen.

Dass der Artikel in der "Sun" die Maßnahmen im Bahnhofsviertel ausgelöst habe, weist die Stadt Frankfurt zurück. "Alle getroffenen Maßnahmen wurden vollkommen unabhängig von der Berichterstattung ausländischer Boulevard-Medien ergriffen", heißt es vonseiten des Sozialdezernats. Der Artikel habe Menschen im Endstadium ihrer Krankheit diffamiert und den Stadtteil in ein falsches Licht gerückt.

Bahnhofsviertel: Weniger Beschwerden aus der Nachbarschaft

Gleichzeitig räumt die Stadt Frankfurt ein, dass sich vieles in dem Stadtteil ändern muss. Und einiges habe sich bereits geändert. So sind etwa Einrichtungen für Drogenabhängige und Obdachlose länger geöffnet. Außerdem wurde zusätzliches Personal eingestellt. Auch die neu gegründete Stiftungsallianz Bahnhofsviertel soll langfristig helfen, den Stadtteil zu stabilisieren.

Die Beschwerden aus der direkten Nachbarschaft seien inzwischen zurückgegangen. "Anwohner äußern in den öffentlichen Diskussionsrunden kaum noch Kritik", so das Dezernat. Hinweise zu Problemen würden eher von Menschen kommen, die nicht selbst im Bahnhofsviertel leben.

Neue Hürden wegen Aufputschdrogen wie Crack und Fentanyl

Die Situation bleibt trotz der getroffenen Maßnahmen herausfordernd – insbesondere aufgrund neuer Substanzen, die im Bahnhofsviertel angekommen sind. "Die bestehenden Hilfestrukturen passen nicht mehr zu Aufputschdrogen wie Crack und möglicherweise künftig auch Fentanyl", heißt es. Sozialdezernentin Elke Voitl (Grüne) setze große Hoffnung in das neue, geplante Suchthilfezentrum. Künftig sollen dort sämtliche Angebote gebündelt und speziell auf die Erfordernisse neuer Drogen zugeschnitten werden.

Das Viertel so unattraktiv wie möglich für Dealer machen

Auch die Frankfurter Polizei hat die Sicherheitslage im Bahnhofsviertel in den vergangenen Monaten spürbar zum Thema gemacht. "Seit September 2022 sind wir 24/7 mit zusätzlichen Einsatzkräften im Bahnhofsgebiet im Einsatz", so das Polizeipräsidium. Seither habe man 26 Großkontrollen durchgeführt und über 500 Strafverfahren eingeleitet.

Man konzentriere sich dabei klar auf den Kampf gegen den Drogenhandel. "Gezielte Festnahmeaktionen gegen Dealer sind ein wesentlicher Teil unserer Grundausrichtung", sagt die Polizei. Das Ziel sei, das Viertel für Dealer so unattraktiv wie möglich zu machen und offene Drogenszenen, also Ansammlungen von Konsumierenden, im öffentlichen Raum zu unterbinden.

Erste Erfolge seien schon messbar: Nach Angaben der Polizei gibt es etwa beim Straßenraub deutliche Rückgänge. Die Kombination aus hoher Präsenz, Videoüberwachung und der Waffenverbotszone habe zur Stabilisierung beigetragen. Trotzdem räumt die Polizei ein: "Es ist noch ein langer Weg, der vor uns liegt."

Verwendete Quellen
  • Recherche der Redaktion
  • E-Mail-Verkehr mit dem Sozialdezernat der Stadt Frankfurt
  • E-Mail-Verkehr mit dem Polizeipräsidium Frankfurt

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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