Die Sorge wächst Hasen in Hessen: Stabilität trotzt Virusgefahr – was das bedeutet

Aktuelle Zählungen zeigen, dass Hessens Feldhasenpopulation stabil und gesund bleibt. Jedoch birgt eine mögliche Krankheitsverbreitung Risiken.
Die Feldhasenpopulation in Hessen zeigt sich stabil und gesund, wie aktuelle Zählungen des Landesjagdverbandes belegen. Sprecher Markus Stifter teilte mit, dass die Hegegemeinschaften für Herbst 2024 eine Dichte von mehr als 28 Hasen pro Quadratkilometer Offenlandfläche meldeten. Diese Ergebnisse sind zwar erfreulich, doch der Anstieg lag mit durchschnittlich zwölf Prozent etwas niedriger als in den Vorjahren. Hauptgrund dafür sei das nasse Frühjahr 2024.
Das derzeit trockene Wetter bietet hingegen optimale Bedingungen für den Nachwuchs der Feldhasen. "Bereits im Februar haben die ersten Häsinnen geworfen. Jeder trockene Tag erhöht ihre Überlebenschance, denn kalte Nässe ist für die empfindlichen Jungtiere gefährlich – sie kühlt die Tiere aus und macht sie anfälliger für Krankheiten", erläuterte Stifter.
Unterschiede je nach Landschaft
Die Hasendichte variiert stark je nach Landschaftstyp in Hessen. Während Nordhessen hauptsächlich von Waldgebieten geprägt ist, wo sich keine Hasen zählen lassen, dominieren in Mittel- und Südhessen Offenlandreviere. "Die Spannweite reicht von etwa drei Hasen pro Quadratkilometer bis zu dem Top-Revier in Wiesbaden-Kloppenheim, wo auf einer Fläche der gleichen Größe 241 Feldhasen gezählt worden sind", erklärte der Landesjagdverband.
"Durch Maßnahmen wie Blühwiesen, Hasenapotheken, Feldraine oder Gebüsche haben unsere Jägerinnen und Jäger gemeinsam mit den Landwirten Lebensräume geschaffen und aufgewertet – und das ganz überwiegend ehrenamtlich", sagte Jürgen Ellenberger, Präsident des Landesjagdverbandes. "Das wirkt sich direkt positiv auf unsere Hasen, aber auch auf alle anderen Offenlandarten wie zum Beispiel das Rebhuhn und die Feldlerche aus."
Krankheitssorgen bestehen weiterhin
Trotz der insgesamt positiven Lage gibt es auch Gründe zur Wachsamkeit. In einigen Regionen Nordrhein-Westfalens und Niedersachsens verendeten vergangenes Jahr Feldhasen an einer neuen Variante des Myxomatose-Virus – eigentlich eine Kaninchenkrankheit. Eine Mutation hat dazu geführt, dass sich das Virus nun auch im Feldhasen vermehren kann. "Noch gibt es in Hessen keine bestätigten Fälle, aber die Sorge wächst", warnte der Landesjagdverband.
Zusätzlich tritt aktuell auch die Hasenpest in Hessen auf. Im März wurden zwei Fälle im Landkreis Gießen registriert, im April wurde ein infizierter Hase im Landkreis Marburg-Biedenkopf entdeckt. Diese Entwicklungen erfordern eine weiterhin sorgfältige Beobachtung und entsprechende Schutzmaßnahmen seitens der Hegegemeinschaften und zuständigen Behörden.
- Mit Material der dpa
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