Emilie und Oskar Schindler Frankfurt ehrt Holocaust-Retter am Hauptbahnhof

Der Bahnhofsvorplatz trägt jetzt den Namen von Emilie und Oskar Schindler. Die Stadt erinnert damit an den Mut eines Ehepaars, das mehr als 1.200 Leben rettete.
Der Vorplatz des Frankfurter Hauptbahnhofs ist offiziell in "Emilie-und-Oskar-Schindler-Platz" umbenannt worden. Der Beschluss für die Namensänderung war bereits 2023 gefallen. Anlass der feierlichen Enthüllung am Sonntag (27. April) war der Vorabend von Oskar Schindlers 118. Geburtstag.
Oberbürgermeister Mike Josef (SPD), der Publizist Michel Friedman und Ortsvorsteher Michael Weber (CDU) enthüllten gemeinsam das neue Straßenschild. Josef erinnerte bei der Zeremonie an einen berühmten Satz aus dem Talmud, der umfassenden Sammlung jüdischer Schriften: "Wer ein Leben rettet, rettet die ganze Welt."
Mit der Platzbenennung wolle die Stadt ein längst überfälliges Zeichen setzen, betonte der Oberbürgermeister. Der Mut der Schindlers sei auch heute ein Vorbild: "Wir können das Andenken an die Schindlers und Ihre Verdienste ehren, indem wir heute unsere Demokratie verteidigen."
Schindlers Verbindung zu Frankfurt
Im Anschluss an die Enthüllung sprachen im Kaisersaal des Rathauses weitere Gäste, darunter die Zeitzeugin Prof. Erika Rosenberg-Band und der Zeitzeuge Hans-Michael Trautwein. Sie erinnerten an die Menschlichkeit und den Einsatz des Ehepaars Schindler in einer Zeit der Terrorherrschaft.
Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) verwies auf die enge Verbindung Schindlers zu Frankfurt: Oskar Schindler lebte von 1957 bis zu seinem Tod 1974 in der Nähe des Hauptbahnhofs.
Das Ehepaar Schindler hatte während des Zweiten Weltkriegs mehr als 1.200 Jüdinnen und Juden vor der Ermordung durch die Nationalsozialisten gerettet. Ihre Geschichte wurde durch Steven Spielbergs Film "Schindlers Liste" weltbekannt. Beide wurden in Yad Vashem als "Gerechte unter den Völkern" geehrt.
- frankfurt.de: Mitteilung vom 17. April 2025