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Frankfurt am Main

Oberlandesgericht Frankfurt kämpft mit Personalnot bei Justiz-Azubis


Azubis gesucht
Oberlandesgericht Frankfurt kämpft mit Personalnot

Von dpa, t-online
10.07.2025 - 14:10 UhrLesedauer: 2 Min.
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Ein Hammer auf der Richterbank (Symbolbild): Das Frankfurter OLG beklagt Personalmangel. (Quelle: Uli Deck/PoOL/dpa/Archivbild/dpa)
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Das Frankfurter OLG hat Probleme, Nachwuchskräfte zu halten. Jeder siebte Auszubildende bricht ab oder verlässt die Justizbehörde nach der Ausbildung.

Das Oberlandesgericht Frankfurt am Main kämpft mit erheblichen Personalproblemen und versucht verstärkt, Auszubildende zu gewinnen. "Es ist ein ausgesprochen schwieriges Geschäft, die Leute durch die Ausbildung zu bringen und bei uns zu halten", sagte die OLG-Vizepräsidentin Ruth Römer.

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Die Personalprobleme betreffen vor allem die nicht-richterlichen Berufe. Um gegenzusteuern, will das Frankfurter Gericht die Zahl der Ausbildungsplätze von aktuell 147 auf künftig 158 erhöhen.

Hohe Abbruchquote beim OLG

Trotz erfolgreicher Stellenbesetzung verliert das OLG regelmäßig Auszubildende und Angestellte, erklärte Römer. Die Abbruchquote liege bei etwa 15 Prozent. "Für uns ist das sehr misslich, weil wir wieder von vorne anfangen müssen", so die Vizepräsidentin.

Als Grund für die Schwierigkeiten bei der Personalgewinnung nannte Römer die veränderte Arbeitswelt: "Junge Menschen haben heute vielfältige Möglichkeiten." Eine Zusage für einen Ausbildungsplatz bedeute noch lange nicht, dass die Ausbildung auch abgeschlossen werde.

Richterstellen besser besetzt

Bei den Richterposten hat sich die Lage dagegen entspannt. OLG-Präsident Alexander Seitz berichtete, die personelle Situation sei im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant geblieben. Derzeit arbeiten 162 Richterinnen und Richter am Oberlandesgericht Frankfurt – vier mehr als im Jahr 2024.

Gleichzeitig informierten Seitz und Römer über die hohe Arbeitsbelastung der beiden Staatsschutzsenate. Allein im ersten Halbjahr 2025 wurden 55 Verhandlungstage durchgeführt. Ende Juni endete das bisher längste Frankfurter Staatsschutzverfahren: Der syrische Arzt Alaa M. wurde nach knapp dreieinhalb Jahren und 188 Verhandlungstagen wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Er war unter dem Regime Assads Folterarzt in Syrien gewesen.

Hoher Aufwand durch Reichsbürger-Prozess

Den zweiten Staatsschutzsenat beschäftigt weiterhin der umfangreiche Prozess gegen die mutmaßlichen "Reichsbürger" um Heinrich XIII. Prinz Reuß. Bislang wurden 77 Verhandlungstage durchgeführt. Am Mittwoch gab das Gericht bekannt, dass weitere Termine bis Sommer 2026 angesetzt wurden.

Als Neuerung arbeiten seit dem 1. Juli zwei Senate im neu errichteten "Commercial Court" am OLG Frankfurt. "Das ist mal etwas Neues", erklärte Präsident Seitz. Diese Spezialabteilung ist für Wirtschaftszivilverfahren mit einem Streitwert ab 500.000 Euro zuständig – insbesondere für Handelssachen und Streitigkeiten im Zusammenhang mit Unternehmenskäufen. Auf Wunsch der Parteien können diese Verfahren auch auf Englisch geführt werden.

Verwendete Quellen
  • Material der Nachrichtenagentur dpa
Transparenzhinweis

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