Am Frankfurter Flughafen Ex-Polizisten müssen für Kokain-Deals in Haft

Zwei Bundespolizisten helfen am Frankfurter Flughafen Kokain-Schmugglern. Dafür müssen die Ex-Beamten nun lange ins Gefängnis.
Zwei Bundespolizisten sind für Drogendeals am Frankfurter Flughafen zu siebeneinhalb beziehungsweise sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden. Sie nahmen bei vorgetäuschten Kontrollen Drogenpakete von Kurieren entgegen und reichten sie an eine Rauschgiftbande weiter. Das Essener Landgericht verurteilte die Ex-Beamten am Mittwoch zu Haftstrafen.
Die 23 und 26 Jahre alten Angeklagten aus Oberhausen hatten gestanden, insgesamt 20 Kilogramm Kokain am größten deutschen Flughafen durchgeschleust zu haben. Für die Kooperation mit der im Ruhrgebiet ansässigen Drogenbande erhielten sie nach eigenen Angaben fast 40.000 Euro Schmiergeld. Als Grund für ihre Taten gaben sie Geldprobleme an.
Kokain im Handgepäck
Die Schmuggelware kam bei zwei Flügen aus Südamerika im Handgepäck der Kuriere nach Frankfurt. Damit sich die Beteiligten gegenseitig erkennen konnten, erhielten die Polizisten vorab Fotos der Kuriere auf ihre Handys. Außerdem vereinbarten sie Code-Worte wie "Nice Shoes" (schöne Schuhe).
Nach der Übernahme verpackten die Angeklagten die Drogen in Boxen der Bundespolizei und schmuggelten sie unbemerkt aus dem Flughafengebäude. Laut Gerichtsurteil scheiterten weitere geplante Schmuggelaktionen.
Die Empfänger der Drogen, ein 44-jähriger Mann aus Essen und ein 41-jähriger Mittelsmann aus Bottrop, wurden ebenfalls verurteilt – beide zu jeweils sieben Jahren Haft wegen Beihilfe zum bandenmäßigen Drogenhandel. Die Urteile sind bisher nicht rechtskräftig.
- Material der Nachrichtenagentur dpa