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Frankfurt am Main

Frankfurt: Was Bewohner an ihrer Stadt lieben – und was nicht


"Es geht robuster zu in der Stadt"
Frankfurt: Was Bewohner an ihrer Stadt lieben – und was nicht

Von t-online, seh

05.08.2025 - 06:45 UhrLesedauer: 3 Min.
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Blick vom Mainufer auf die Frankfurter Skyline mit Frühlingsblüten und Eiserner Steg: Die Stadt präsentiert sich auf diesem Foto idyllisch – doch nicht alle erleben sie so. (Quelle: IMAGO/Florian Gaul/imago-images-bilder)
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Hohe Mieten, internationales Flair, soziale Brennpunkte: Frankfurter zeichnen online ein facettenreiches Bild vom Leben am Main – üben aber auch Kritik.

Frankfurt am Main polarisiert. In einem viel beachteten Reddit-Beitrag mit dem Titel "Lebt ihr gerne in Frankfurt?" schildern Menschen ihre persönlichen Eindrücke. Gelobt wird vor allem der Mix aus Urbanität und Natur: "Frankfurt hat die Vorteile einer Großstadt und gleichzeitig die Ruhe einer Kleinstadt – je nachdem, in welchem Viertel man wohnt", schreibt ein Nutzer.

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Wohnraum: Teuer und knapp

Doch bei allem Lob gibt es auch Kritik – vor allem am Wohnungsmarkt. "Es ist ein guter Ort für Menschen mit Geld, aber schwierig für alle anderen", heißt es in einem Beitrag. Eine Einschätzung, die sich auch in Zahlen spiegelt: Die Durchschnittsmiete liegt laut einer Analyse vom Immobilienportal "immoverkauf24" aktuell bei 19,41 Euro pro Quadratmeter. Besonders Haushalte mit geringem Einkommen sind belastet – sie geben laut Statistik im Schnitt 44 Prozent ihres Einkommens für Miete aus.

Besonders junge Menschen und Studierende sind von der Situation betroffen. Frankfurt hat mit 41,1 Jahren das niedrigste Durchschnittsalter unter den größten deutschen Städten – vor München (41,5) und Hamburg (42,0).

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Zwar prägen junge Berufstätige und Studierende das Stadtbild, doch die angespannte Wohnraumsituation stellt gerade sie vor Herausforderungen.

Öffentlicher Nahverkehr: Zwischen guter Anbindung und Frust

Auch beim Thema Mobilität gehen die Meinungen auseinander. Einige loben die gute Vernetzung: "Ich fahre meistens mit der Straßenbahn zur Arbeit. Wenn ich fünf Minuten laufe, habe ich die Möglichkeit, die S-Bahn zu nehmen – und zur Not auch die U-Bahn, falls gestreikt wird", schreibt ein Nutzer.

Ein anderer Nutzer beschreibt: "Ich bin in den 1990er-Jahren nach Frankfurt gezogen, hatte zunächst ein Auto – und habe es Mitte der 90er verkauft. Ich habe es nie vermisst."

Kritik an Ausfällen und Verspätungen

Doch auch Kritik wird geäußert – vor allem wegen Ausfällen und Verspätungen: "Die S-Bahn ist wirklich nicht gut. Immer verspätet, manchmal wird sie einfach ohne Grund gestrichen", schreibt ein Nutzer. Besonders am Hauptbahnhof komme es häufig zu chaotischen Szenen.

Eine ADAC-Studie vom September 2024 bestätigt diese Eindrücke: Nur 33 Prozent der Frankfurter S-Bahnen fuhren pünktlich, die U-Bahnen schnitten mit 46 Prozent kaum besser ab. Als Gründe nennt der ADAC ein überlastetes Schienennetz und Personalmangel.

Bahnhofsviertel: Kritik an Schmutz und Sicherheit

Ein zentraler Kritikpunkt vieler Beiträge ist das Bahnhofsviertel. Dort sei Armut besonders sichtbar. "Ich war überwältigt von der Zahl an Menschen, die einfach auf der Straße lagen", beschreibt ein Nutzer.

Das Viertel verzeichnete 2024 rund 15 Prozent aller hessischen Drogendelikte. Als Reaktion stellte Ministerpräsident Boris Rhein im März einen 7-Punkte-Plan vor, der unter anderem eine verstärkte Polizeipräsenz, KI-gestützte Überwachung und erweiterte Hilfsangebote vorsieht.

Kriminalität: Rückgang bei Gesamtzahlen – Zunahme bei Gewalt

Auch das Thema Sicherheit beschäftigt viele Nutzer. "Die Stimmung in manchen Teilen der Stadt ist angespannt", heißt es in einem Kommentar. Laut polizeilicher Kriminalstatistik lag Frankfurt 2024 auf Platz zwei der gefährlichsten Großstädte – hinter Bremen.

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Während die Gesamtkriminalität leicht zurückging, stieg die Zahl der Körperverletzungen um knapp zwölf Prozent auf über 9.400 Fälle. Polizeipräsident Stefan Müller sagte dazu: "Es geht rauer zu in der Stadt."

Internationalität als Stärke

Vielfach gelobt wird Frankfurts kulturelle Vielfalt. "Frankfurt ist die liberalste Stadt Deutschlands", schreibt ein Nutzer. "Man findet hier alles – kulturell, sprachlich, kulinarisch."

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Diese Einschätzung stützen auch die Zahlen: 57,7 Prozent der Frankfurter Bevölkerung haben einen Migrationshintergrund, 32 Prozent besitzen eine ausländische Staatsangehörigkeit. Menschen aus 178 Nationen leben in der Stadt – mehr als in jeder anderen deutschen Großstadt. Die größten Gruppen stammen aus der Türkei (24.344), Kroatien (15.280) und Italien (14.909).

Für viele ist diese Vielfalt ein entscheidender Pluspunkt: "Ich sehe jeden Tag die gleichen Gesichter, aber höre jeden Tag andere Sprachen", schreibt ein Nutzer.

Verwendete Quellen

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