Gebäude nicht mehr sicher Wegen Einsturzgefahr: IGS Süd muss umziehen

Der Unterricht an der Frankfurter Schule fand zuvor schon unter äußerst provisorischen Umständen statt. Jetzt darf das Gebäude nicht mehr betreten werden.
Wegen akuter Einsturzgefahr muss die Integrierte Gesamtschule (IGS) Süd in Frankfurt ihr Schulgebäude in Sachsenhausen verlassen. Zum Start des neuen Schuljahres am 18. August beginnt der Unterricht für die Unterstufe im leerstehenden Gebäude des Hessenkollegs am Biegwald in Bockenheim, wie die Stadt Frankfurt mitteilte.
Bei einer zweiten baulichen Untersuchung im Juni sei festgestellt worden, dass die Tragfähigkeit der Betondecken in den Klassenräumen "nicht eindeutig nachgewiesen" werden könne. "Da es der Schule nicht zuzumuten ist, mit noch mehr Baustützen auch in den Klassenräumen zu arbeiten, musste zeitnah ein neuer Interimsstandort gefunden werden", sagte Bildungsdezernentin Sylvia Weber (SPD).
Dauerhafter Umzug 2028
Eine Sanierung des Gebäudes war ursprünglich bereits für 2019 geplant, wurde aber mehrfach verschoben, zuletzt auf 2026. Dauerhaft soll die IGS Süd nun nach drei Jahren an dem temporären Standort in Bockenheim 2028 an den Länderweg umziehen. Dort ist derzeit noch die Anni-Albers-Schule untergebracht.
Das Hessenkolleg wird mit dem Frankfurter Abendgymnasium ins Bildungszentrum Ostend verlegt. Dadurch wird das bisher genutzte Gebäude in Bockenheim frei und kurzfristig für die IGS Süd nutzbar gemacht.
Eltern: "unzumutbare Zustände"
Zum Schuljahresstart am 18. August zieht zunächst die Unterstufe um. Die Jahrgänge acht bis zehn sollen folgen, sobald eine Containeranlage errichtet ist. Bis dahin verbleibt die Mittelstufe am alten Standort in Sachsenhausen. Shuttlebusse sollen den Transport zwischen den Stadtteilen übernehmen. Auch Ausstattung, Raumkonzepte, Sportunterricht und Verpflegung werden derzeit neu organisiert.
Schon im Frühjahr waren rund 500 Baustützen in Fluren und Treppenhäusern aufgestellt worden, ein Drittel der Räume wurde gesperrt. Der Unterricht wurde unter provisorischen Bedingungen abgehalten, Teile der Mittelstufe wurden in die gegenüberliegende, unrenovierte Holbeinschule verlagert. In einem offenen Brief warnten Eltern im April vor "nicht mehr zumutbaren Zuständen" und vor langfristigen Schäden für die Bildungskarrieren ihrer Kinder.
- Mitteilung der Stadt Frankfurt am Main vom 5. August 2025