115.000 Menschen betroffen Hessische Tafeln: Steigende Nachfrage bringt Knappheit

Die hessischen Tafeln sind angesichts steigender Nachfrage überlastet. Mit Wartelisten und Aufnahmestopps kämpfen sie gegen fehlende Spenden und Helfer.
Mehr als die Hälfte der 58 Tafeln in Hessen hat Probleme, neue Kundinnen und Kunden aufzunehmen. Nach Angaben des Landesverbands haben 30 Prozent Wartelisten von mehreren Wochen, weitere 25 Prozent einen Aufnahmestopp verhängt.
Landesverbandsvorsitzender Willi Schmid erklärte, neben fehlenden Lebensmittelspenden mangele es auch an ehrenamtlichen Helfern. Zusätzlich seien die Betriebskosten gestiegen. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs und den anschließenden Preissteigerungen habe der Andrang zugenommen.
Tafeln versorgen rund 115.000 Menschen in Hessen
Tafeln geben gespendete, noch verwertbare Lebensmittel an Menschen aus, die staatliche Unterstützung erhalten. Schmid betonte, der Staat müsse sicherstellen, dass Betroffene ein ausreichendes Einkommen haben. Die Tafeln könnten mit ihren Mitteln nur ergänzend helfen. In Hessen versorgen sie derzeit rund 115.000 Menschen.
Um mehr Spenden zu gewinnen, beteiligt sich der Landesverband seit März an der bundesweiten "Allianz für Lebensmittelrettung". Dabei arbeiten Tafeln unter anderem mit Herstellern und Speditionen zusammen, um überschüssige Ware wie fehlerhaft bedruckte Verpackungen oder Überproduktionen zu retten. Laut Schmid ist die Menge an Großspenden von Produzenten bereits deutlich gestiegen.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa