Angriff bei Influencer-Treffen Drei homophobe Schläger nach Attacke auf "Kweendrama" angeklagt

Auf der Zeil ist es am Rande eines Influencer-Treffens vor vier Monaten zu einer Attacke auf eine 21-jährige Person gekommen. Sie sollen "Kweendrama" aus homophoben Motiven angegriffen haben.
Vier Monate nach der gemeinschaftlichen Attacke auf eine 21-jährige Person in der Frankfurter Innenstadt hat die Staatsanwaltschaft gegen zwei Jugendliche und einen jungen Mann Anklage erhoben. Die Ermittler verdächtigen die 16-, 17- und 18-Jährigen der gefährlichen Körperverletzung, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Dienstag in Frankfurt mitteilte.
Gegen vier Beschuldigte wurde das Ermittlungsverfahren eingestellt, weil sie zur Tatzeit Mitte November noch nicht strafmündig waren oder ihnen eine Beteiligung an der Schlägerei nicht nachgewiesen werden konnte. Die restlichen fünf Verfahren wurden an die zuständigen Staatsanwaltschaften in Darmstadt, Offenbach und Hanau abgegeben.
Influencer-Treffen eskalierte
Die Ermittler gehen davon aus, dass die Verdächtigen bei einem abendlichen Treffen von rund 400 Menschen aus der sogenannten "Influencer"-Szene auf der Frankfurter Einkaufstraße Zeil die 21-jährige Person, die in den sozialen Medien auch als "Kweendrama" bekannt ist, aus transphoben Motiven zu Boden geschlagen und getreten haben. Außerdem wurde "Kweendrama" mit Pfefferspray besprüht und mit einer Glasflasche beworfen. Das Opfer erlitt unter anderem Prellungen und eine Gehirnerschütterung.
Der 16-Jährige wurde wenige Tage nach der Tat festgenommen. Er hatte laut Staatsanwaltschaft in den sozialen Medien den 21-Jährigen bedroht und konkrete Tötungsabsichten geäußert. Gegen ihn läuft den Angaben zufolge derzeit zudem ein Ermittlungsverfahren, weil er bereits an Angriffen auf Polizisten auf der Zeil Ende Oktober beteiligt gewesen sein soll. Dabei waren Beamte mit Flaschen und Eiern beworfen worden. Wann die Hauptverhandlung vor dem Amtsgericht beginnt, war zunächst offen.
Nach früheren Angaben der Polizei setzt sich das zur Tatzeit 20-jährige Opfer im Netz öffentlich für LSBTTIQ-Gruppen ein. LSBTTIQ steht für lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle, transgender, intersexuelle und queere Menschen. Transphobie wiederum bezeichnet die Ablehnung von transsexuellen beziehungsweise transgender Menschen.
- Nachrichtenagentur dpa