Angebot reduziert Frankfurt schneidet beim ÖPNV-Ausbau schlecht ab

In Frankfurt ist die Zahl der Abfahrten im ÖPNV in den vergangenen Jahren gesunken. Dies geht aus einer aktuellen Studie hervor
Während das Angebot im öffentlichen Nahverkerhr (ÖPNV) für die Klimaziele eigentlich ausgebaut werden müsste, erleben Frankfurter Fahrgäste das Gegenteil: Das Angebot an Bussen und Bahnen in der Mainmetropole wurde seit 2023 um 2,8 Prozent reduziert. Das geht aus einer aktuellen Studie im Auftrag von Greenpeace hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
"Um die Klimaziele im Verkehr zu erreichen, müsste das ÖPNV-Angebot pro Jahr um mindestens 4,5 Prozent wachsen", heißt es in der Untersuchung. Frankfurt landet im Vergleich der 30 größten Städten in Deutschland auf dem viertletzten Platz. Verglichen wurde die Zahl von Abfahrten in den Jahren 2023 und 2025. Am höchsten war der Rückgang mit einem Minus von 7,1 Prozent in Berlin.
Streichungen in Frankfurt
Ein Grund für den Rückgang in Frankfurt dürfte im sogenannten "ehrlichen Fahrplan" liegen, den Frankfurt für 2024 beschlossen hatte. Das Angebot wurde reduziert. Ziel war mehr Zuverlässigkeit, Fahrgäste müssen dafür längere Wartezeiten auf sich nehmen. Als Grund wurde Fachkräftemangel genannt. Auch 2025 gelten die Maßnahmen teilweise noch.
Wiesbaden gehört zu den Städten mit kaum einer Änderung im ÖPNV-Angebot. Ein bundesweit positives Beispiel ist Leipzig mit einem Angebotswachstum von 14,6 Prozent.
Greenpeace fordert mehr Ausbau
"Der ÖPNV ist das Rückgrat eines sauberen, klimaschonenden Verkehrs, doch in den meisten Städten steht der Ausbau auf der Kriechspur", kritisiert Greenpeace-Verkehrsexpertin Lena Donat. Sie fordert: "Deutschlands Städte brauchen einen Booster für Bus und Bahn, dabei muss der Bund ihnen finanziell beistehen."
Die Stadt Frankfurt kommt nach eigenen Berechnungen auf einen geringeren Angebotsrückgang als in der Studie angegeben. Der Unterschied könnte laut Greenpeace an verschiedenen Berechnungsmethoden liegen. So würden beispielsweise längere Züge in der Auswertung nicht berücksichtigt. Die Studie basiert auf der Anzahl der Abfahrten aus öffentlich zugänglichen Fahrplandaten.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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