Freiluft-Feiern Nächtlicher Partylärm in Frankfurt: Anwohner kämpfen um Ruhe

In Frankfurt locken warme Nächte viele Menschen wieder zu Freiluft-Partys. Lärm und Vandalismus belasten jedoch Anwohner in Alt-Sachsenhausen.
In Frankfurt finden mit steigenden Temperaturen wieder zahlreiche Freiluft-Partys statt. Besonders der Friedberger Platz im Nordend wird jeden Freitag zum beliebten Treffpunkt. Konflikte gibt es hingegen im Frankfurter Stadtteil Alt-Sachsenhausen. Eine Anwohner-Initiative klagt über Lärm, Vandalismus und zunehmende Kriminalität. Die Situation habe sich in den letzten drei Jahren dramatisch entwickelt.
Videoüberwachung in Alt-Sachsenhausen im Gespräch
Viele Lokale in Alt-Sachsenhausen würden etwa Fenster und Türen offen halten und die Straßen mit lauter Musik beschallen. Der nächtliche Lärmpegel würde laut der Anwohner-Initiative auf den Straßen oft bei über 93 Dezibel liegen – in den Wohnungen seien es trotz geschlossener Fenster über 55 Dezibel.
Auch Gewalt ist ein großes Problem in dem Viertel. Laut Polizei Frankfurt wurden zwischen Januar und Oktober 2024 86 Körperverletzungen registriert. Für die Fläche sei das laut des Ortsbeirat 5 ein auffallend hoher Wert. Seit Anfang des Jahres gilt in Alt-Sachsenhausen eine Waffenverbotszone. Polizeipräsident Stefan Müller schlägt zudem für die Wochenenden eine Videoüberwachung vor – ähnlich wie es bereits im Bahnhofsviertel der Fall ist.
So viel kostet Wildpinkeln in Frankfurt
Darüber hinaus haben Anwohner in dem Stadtteil zunehmend mit Wildpinklern zu kämpfen. Viele Hauseingänge würden regelmäßig als Toiletten missbraucht. Hinzu komme, dass die Fußgängerzone zugeparkt werde und Müll auf den Straßen liegen bleibe, so die Anwohner-Initiative. Wildpinkeln wird in Frankfurt mit einem Bußgeld von 70 Euro geahndet, das Wegwerfen von Kleinabfällen kostet 55 Euro.
Auch in anderen Teilen Hessens ist die Freiluft-Saison eröffnet. In Darmstadt zieht etwa der Herrngarten viele Menschen an. Diese Zusammenkünfte sind nicht genehmigungspflichtig, weshalb erst bei Lärmbelästigung oder anderen Störungen die Stadtpolizei eingreift.
Wiesbaden hingegen bleibt vergleichsweise ruhig. "Wiesbaden ist tatsächlich in Hinblick auf seine Feste ein relativ ruhiger und friedlicher Ort", so das Amt für Straßenverkehr und Stadtpolizei. Viele Veranstaltungen seien eher beschaulich.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Recherche der Redaktion