Fünf neue Küken Frankfurter Zoo: Nachwuchs bei extrem gefährdeten Leinegänsen

Der Frankfurter Zoo freut sich über Nachwuchs bei den seltenen Leinegänsen. Die Rasse galt einst als ausgestorben und ist auch heute noch bedroht.
Der Frankfurter Zoo hat freudige Neuigkeiten: Seit Mitte April gibt es Nachwuchs bei den Leinegänsen. Die fünf Küken schlüpften am 12. April und erkunden nun unter der Obhut ihrer Eltern die Stelzvogelanlage des Zoos.
Die Leinegans ist eine alte, heimische Nutztierrasse, die Anfang der 1990er Jahre bereits als ausgestorben galt. Seit Ende letzten Jahres beteiligt sich der Frankfurter Zoo an einem Zuchtprogramm zur Erhaltung der Landgänse. Der erste Nachwuchs beim Zuchtpaar ist ein bedeutender Erfolg für das Projekt.
Leinengans ist eine extrem gefährdete Nutztierrasse
Die Leinegans ist laut Roter Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Nutztierrassen "extrem gefährdet". Ein Hauptgrund dafür ist die geringe Anzahl an Haltern, die diese Rasse züchten. Neben dem Frankfurter Zoo beteiligen sich noch sechs weitere Zoos und Tierparks in Deutschland sowie einige private Halter an der Erhaltung der Rasse.
Um offiziell zur Zucht zugelassen zu werden, trat der Zoo dem Verein Herdbuch Leinegans bei. Dieser Verein prämierte den Zoo auch für die beiden jungen Gänse, die seit 2024 im Frankfurter Zoo leben und nun Eltern geworden sind.
Geschichte und Eigenschaften der Leinegans
Leinegänse haben ihren Namen vom Fluss Leine in Niedersachsen und Thüringen. Entlang seines Verlaufs wurde diese widerstandsfähige Gänserasse gezüchtet, die gut weiden kann und sehr robust ist, jedoch normalerweise nicht fliegt. Mit der Industrialisierung und Mechanisierung der Landwirtschaft wurde diese Vielnutzungsrasse jedoch vernachlässigt zugunsten von Hochleistungs-Nutztierrassen, zu denen etwa das deutsche Landschwein, Masthühner oder Rinder gehören.
Im vergangenen Jahrhundert drohte die Rasse beinahe verloren zu gehen. Anfang der 1990er Jahre wurde auf Basis von nur sechs Leinegänsen eine neue Zucht etabliert. Seit 2003 sind die Züchter im Herdbuch Leinegans organisiert.
- Pressemitteilung der Stadt Frankfurt vom 17.04.2025