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Frankfurt am Main

Frankfurt: Frau mit 60 Messerstichen getötet – Lebenslange Haft


Urteil in Frankfurt
Ehefrau mit 60 Messerstichen getötet: lebenslange Haft

Von t-online, dpa
28.05.2025 - 16:14 UhrLesedauer: 2 Min.
Urteil nach Mord an EhefrauVergrößern des Bildes
Der Angeklagte (r.) neben seinem Anwalt: Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. (Quelle: Boris Roessler/dpa/dpa-bilder)
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Neun Monate lang läuft ein Prozess um einen brutalen Femizid. Nun gibt es ein Urteil gegen den 53-Jährigen. Im Gerichtssaal kommt es zu dramatischen Szenen.

Ein 53-jähriger Mann ist wegen des Mordes an seiner Ehefrau in Frankfurt zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Landgericht befand, dass der Angeklagte seine Frau mit 60 Messerstichen aus Heimtücke und niedrigen Beweggründen erstach. Zusätzlich wurde er wegen versuchter Vergewaltigung verurteilt. Richter Alexander El Duwaik erklärte, der Täter habe seine Frau zum "bloßen Gegenstand herabgewürdigt".

Söhne traten als Nebenkläger auf

Der Deutsch-Iraner und die gebürtige Lettin waren rund 20 Jahre lang verheiratet. Sie betrieben in Frankfurt eine erfolgreiche Firma, beide hatten studiert, die Frau trug einen Doktortitel. Sie lebten mit ihren drei Kindern in der Mainmetropole. Die Söhne traten in dem Prozess als Nebenkläger auf.

Der 17 Jahre alte Sohn, der das Urteil im Saal verfolgte, beschimpfte seinen Vater und fragte mehrfach mit verzweifelter Stimme "Warum?". Die Sicherheitskräfte mussten den Teenager zurückhalten, als er sich dem Vater nähern wollte.

Familienleben von Gewalt geprägt

Bereits kurz nach der Hochzeit soll der Ehemann das erste Mal seiner Frau gegenüber handgreiflich geworden sein, später soll er auch seine Söhne geschlagen haben. "Das Familienleben war lange Zeit von Gewalt geprägt, physischer Gewalt aber insbesondere auch psychischer Gewalt", sagte El Duwaik.

Im Mai 2023 soll der Mann schließlich versucht haben, seine Frau zu vergewaltigen, und gedroht haben: "Schlagen ist noch gar nichts. Ich kann dich auch töten." Einer der jugendlichen Söhne wählte den Notruf, laut gerichtlicher Anordnung durfte sich der Mann nicht mehr dem gemeinsamen Haus in Frankfurt und der Frau nähern.

Am Tattag, dem 3. Juli 2023, soll er ihr vormittags in einem Park in der Nähe ihres Hauses aufgelauert und sie bedrängt haben. Als sich ein Zeuge einmischte, lief der Mann davon in die Wohnung seines Bruders. Dort habe er den Schlüssel seines Sohnes genommen. Dann sei der Entschluss gefallen, seine Frau zu töten, sagte der Vorsitzende Richter.

Tat im Schlafzimmer

Noch am selben Tag soll er in das Haus der Frau eingedrungen sein. Im Schlafzimmer, in dem auch das jüngste Baby der beiden lag, soll der Mann mit zwei Küchenmessern auf seine Frau eingestochen haben. Sie starb noch am Tatort. "Das Massaker hat etwa eine Minute gedauert", sagte der Richter. Anschließend alarmierte der Ehemann selbst die Polizei und wartete mit dem Baby im Arm auf die Beamten.

Die Tatfolgen seien für die hinterbliebenen Kinder natürlich unbeschreiblich, sagte der Richter. Er empfahl dem Verurteilten, sich ehrlich mit der Tat auseinanderzusetzen und von seiner Selbstgerechtigkeit wegzukommen. Dem anwesenden Sohn wünschte der Richter zum Abschluss – und noch vor dessen Gefühlsausbruch – "Alles Gute".

Die Staatsanwältin hatte in dem Prozess eine lebenslange Haftstrafe beantragt. Der Rechtsanwalt des Verurteilten sah dagegen eine Tat im Affekt und hatte auf eine Verurteilung wegen Totschlags plädiert. Der Verurteilte hatte betont, im "Wutausbruch" gehandelt zu haben und gesagt, er habe die Frau nicht absichtlich getötet. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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