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Frankfurt am Main

Frankfurt: Empörung über Abschiebung von Schulkindern wächst


Volt kritisiert
Afghanische Familie abgeschoben: Behörden in der Kritik


05.06.2025Lesedauer: 2 Min.
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Abschiebeflug (Symbolbild): Die Familie wurde nach Indien abgeschoben – in ein Land, das ihnen fremd sei. (Quelle: IMAGO/Daniel Kubirski)
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Die Abschiebung einer afghanischen Familie aus Frankfurt löst Empörung und Proteste aus. Die Partei Volt kritisiert die Praxis der Behörden scharf und fordert Reformen.

In den hessischen Osterferien wurde eine aus Afghanistan stammende Familie nach Indien abgeschoben. Die beiden Söhne der Familie, 16 und zwölf Jahre alt, gingen in Frankfurt auf die Johanna-Tesch-Schule. Die Abschiebung von Kindern aus Frankfurter Schulen kritisiert die Partei Volt in Frankfurt in einer Mitteilung vom Donnerstag.

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"Wenn Kinder, die zur Schule gehen, oder Jugendliche in Ausbildung, die sich also nachhaltig integrieren und Zukunftspläne haben, abgeschoben werden, erkennt man die Willkür unseres Abschiebungssystems", sagt Tiara Mengel, Parteimitglied von Volt Frankfurt. Abschiebungen seien gravierende Eingriffe in das Leben von Betroffenen und sollten, wenn überhaupt, nur als letztes Mittel eingesetzt werden, hieß es.

Familie wird bei Routinetermin von der Polizei erwartet

Auch kritisiert die Frankfurter Partei, dass die Polizei mittlerweile aus Schulen und anderen geschützten Einrichtungen heraus abschiebe oder sogar Routinetermine bei Ämtern zur Abschiebung missbrauche. So sei es auch im Fall der Familie rund um die beiden Frankfurter Schüler gewesen. Wie der Zentralrat der afghanischen Hindus und Sikhs e.V. mitteilt, sollte sie am 16. April im Rahmen eines Routinetermins bei der Frankfurter Ausländerbehörde vorstellig werden.

Seit der Ankunft der Familie in Deutschland im Jahr 2018 habe die Familie in regelmäßigen Abständen ihre Duldung verlängern lassen müssen. Weiter heißt es, dass die Familie plötzlich mit Polizeibegleitung zur Ausreise gezwungen wurde. Eine Möglichkeit, sich zu verabschieden, persönliche Dinge zu ordnen oder sich juristisch zu wehren, habe sie nicht gehabt.

Mitschüler demonstrieren gegen Abschiebungen

Der Zielstaat der Abschiebung, Indien, sei für die Familie zudem fremd. Weder soziale Netzwerke noch kulturelle Bindung soll die Familie dort haben. Der Zentralrat hat zudem eine Petition gestartet und sammelt nun Unterschriften für die sichere Rückkehr der Familie nach Deutschland. Derzeit zählt die Petition rund 510 Unterschriften (Stand: 5. Juni). Ziel sind über 30.000.

Mitschülerinnen und Mitschüler der beiden abgeschobenen Kinder demonstrierten Ende Mai gegen die Zwangsausreise ihrer Schulkameraden. Mehr als 300 Menschen zogen von der Bockenheimer Warte bis hin zur Alten Oper und forderten einen generellen Stopp der Abschiebungen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Darüber berichtete die "Frankfurter Rundschau" zuvor.

Zahl der Abschiebungen in Hessen steigt kontinuierlich

Laut Volt führen Aktionen wie diese dazu, dass das Vertrauen in Institutionen wie etwa die Polizei sinkt und für Angst sorgt. "So sinkt die Chance, dass Personen ihre Termine mit Ämtern oder ihre Schulpflicht auch weiterhin wahrnehmen", sagt Tim Englert, der für Volt im Jugendhilfeausschuss der Stadt sitzt.

Der Jugendhilfeausschuss werde nun ein Positionspapier zur Abschiebung von Frankfurter Schülerinnen und Schülern erarbeiten und diskutieren. Die Volt Fraktion im Römer hat vor diesem Hintergrund zudem eine Frage an den Magistrat gestellt, inwiefern eine Abstimmung der städtischen Ämter stattfindet, bevor Personen abgeschoben werden, die Frankfurter Einrichtungen besuchen.

Die Zahl der Abschiebungen in Hessen steigt kontinuierlich. In den ersten drei Monaten 2025 wurden nach Angaben des hessischen Innenministeriums 566 Personen abgeschoben. Das sind 45 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Verwendete Quellen
  • fr.de: ""Schämt euch!": Jugendliche sind wütend – Mitschüler ohne Vorwarnung abgeschoben" vom 23.05.2025
  • Recherche der Redaktion

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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