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Zum journalistischen Leitbild von t-online."Macht mich richtig wütend" Protest in Rödelheim: Kita-Schließung löst Elternaufstand aus

Seit mehr als 20 Jahren gibt es die Kita "Parklöwen" im Frankfurter Stadtteil Rödelheim. Jetzt wird sie geschlossen. Eltern und Unterstützer demonstrieren dagegen.
Am Donnerstagnachmittag haben sich zahlreiche Eltern, Kinder und Unterstützter im Brentanopark versammelt, um gegen die Schließung der Kindertagesstätte "Parklöwen" zu demonstrieren. Die Kita im Stadtteil Rödelheim ist eine der bekanntesten in Frankfurt und muss nun nach 20 Jahren ihren Betrieb einstellen. Davon sind etwa 40 Betreuungsplätze für Kinder betroffen – aus der Krabbelstube, dem Kinderladen und dem Schülerladen.
Der Grund für die Schließung: Der Eigentümer des Gebäudes möchte die notwendige Sanierung nicht durchführen. Dadurch muss der Kita-Träger, der Sozialpädagogische Verein zur familienergänzenden Erziehung e. V., den Standort aufgeben. Nun sollen die Kinder auf andere Einrichtungen, auch außerhalb von Rödelheim, verteilt werden.
Koch und Nähe zum Brentanopark waren den Eltern wichtig
Ein Elternpaar, das selbst zwei kleine Kinder hat, die bei den "Parklöwen" betreut wurden, erzählt t-online bei der Kundgebung, dass die Schließung einen erheblichen logistischen Mehraufwand für die Familie bedeute. Die Kinder habe man bisher zu Fuß in die Kita gebracht. "Jetzt muss es entweder mit dem Auto oder den Lastenrädern sein", sagt der junge Vater.
Ein weiterer Pluspunkt für die Familie war der Koch in der Kita "Parklöwen". Für die Familie war es bei der Wahl der Kita ausschlaggebend, dass für die Kinder frisch gekocht wird. In der Ersatzkita werde dies nicht mehr angeboten.
Immer wieder müssen Kitas in Frankfurt schließen
Während der Kundgebung berichtet eine Mutter, die Schließung der "Parklöwen" sei kein Einzelfall. Sie weiß von weiteren betroffenen Einrichtungen, wie die "Rote Eule" im Nordend, die Kita in der Karl-Sonnenschein-Siedlung oder auch die "Niddazwerge" in Hausen. Ein anderer Demo-Teilnehmer sagt: "Es macht mich richtig wütend, dass eine reiche Stadt wie Frankfurt nicht zu dem Vermieter sagt, dass wir das Ding kaufen und sanieren."
Auch betroffene Kinder äußern sich zum "Parklöwen"-Aus: "Ich find’s ziemlich blöd, weil ich hier schon lange bin. Ich habe viele Freunde hier", sagt ein kleines Mädchen, das gemeinsam mit seinen Kita-Freundinnen an der Demo teilnimmt.
Am 23. Juni tagt im Römer der Bildungsausschuss. Auf der Tagesordnung stehe dann auch noch einmal die Zukunft der "Parklöwen". Auch dort wollen viele Demonstranten wieder dabei sein.
- Reporter vor Ort
- Recherche der Redaktion