Sexuelle Gewalt im Netz Razzia gegen Kinderpornografie: 105 Beschuldigte in Hessen

Ermittler ist ein europaweiter Schlag gegen Pädophile gelungen. In Hessen laufen nun Ermittlungen gegen zahlreiche Verdächtige. Die Behörden geben Eltern zudem Sicherheits-Tipps.
Nach einer europaweiten Operation gegen sexuelle Gewalt an Kindern laufen in Hessen Ermittlungen gegen 105 Beschuldigte. Bei Durchsuchungen in 22 Städten und Landkreisen stellten die Ermittler fast 1.700 Speichermedien sicher, wie das Landeskriminalamt und die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt mitteilten.
Der europaweite Einsatz namens "OP Fever" wurde von polnischen Behörden und Europol koordiniert. Europaweit wurden 774 Objekte durchsucht und 166 Verdächtige festgenommen. Die hessischen Maßnahmen konzentrierten sich vom 24. bis 28. März auf 104 männliche und eine weibliche beschuldigte Person im Alter zwischen 14 und 80 Jahren.
Verdacht auf sexuellen Missbrauch in neun Fällen
Den Beschuldigten wird hauptsächlich die Verbreitung, der Erwerb und der Besitz kinder- und jugendpornografischer Inhalte vorgeworfen. In neun Fällen besteht zudem der Verdacht auf sexuellen Missbrauch von Kindern. Nach derzeitigem Ermittlungsstand stehen die Beschuldigten untereinander nicht in Verbindung.
Die Polizei warnt in diesem Zusammenhang vor der steigenden Gefahr des "Cybergrooming" – der gezielten Anbahnung sexueller Kontakte mit Minderjährigen über das Internet. "Durch den selbstverständlichen Umgang von Kindern mit sozialen Medien haben Täter direkten Zugang ins Kinderzimmer", erklären die Ermittler.
Das raten die Ermittler Eltern
Eltern sollten ihre Kinder für Warnsignale sensibilisieren: Wenn Online-Bekanntschaften viele Komplimente machen, persönliche Informationen verlangen, nach dem Alleinsein fragen oder ein Treffen vorschlagen, sollten Kinder misstrauisch werden.
Seit Oktober 2020 bekämpft die Einheit "FOKUS" (Fallübergreifende Organisationsstruktur gegen Kinderpornografie Und Sexuellen Missbrauch von Kindern) mit rund 300 Mitarbeitern, darunter knapp 170 Ermittlern, gezielt Sexualstraftaten an Kindern. Bei allen hessischen Staatsanwaltschaften wurden Sonderdezernate für diese Delikte eingerichtet.
Die Auswertearbeit der sichergestellten Daten dauert an. Die Ermittlungen könnten zu weiteren Fällen führen, da die beschlagnahmten Speichermedien nun forensisch untersucht werden.
- presseportal.de: Mitteilung des LKA vom 9.4.
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