Minister Poseck fordert Aktion Task-Force überprüft psychisch auffällige Personen in Hessen

In Hessen überprüft eine neue Task-Force gewaltbereite psychisch Kranke. Mehr als 80 Prozent der betroffenen Personen wurden bereits erfasst.
Im Rahmen einer neuen Initiative der hessischen Polizei werden seit kurzem psychisch auffällige und potenziell gewalttätige Personen überprüft. Bislang sind mehr als 80 Prozent dieser Gruppe, die rund 1.600 Menschen umfasst, gesichtet worden. Das gab das Innenministerium in Wiesbaden bekannt.
Hintergrund für diese Maßnahme sind Gewalttaten in Magdeburg und Aschaffenburg, die Innenminister Roman Poseck (CDU) zu einem entschlossenen Handeln veranlassten. "Wir haben den Auftrag, den Schutz vor gewaltbereiten Menschen mit psychischer Erkrankung zu verbessern", sagte Poseck im Februar bei der Vorstellung der Task-Force.
Mehrere Umfeldfaktoren fallen in die Bewertung
Die Polizei arbeitet dabei eng mit anderen Behörden zusammen und bewertet nicht nur die psychische Verfassung, sondern auch Umfeldfaktoren wie Sucht oder Waffenaffinität. Ziel ist es, durch ein umfassendes Risikoprofil Gefahren besser vorherzusehen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten.
Bei Bedarf informiert die Polizei Gesundheitsämter oder spricht direkt mit den Betroffenen. Zudem kann eine Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung erfolgen, um Risiken zu minimieren.
Psychologen unterstützen die Task-Force
Trotz aller Bemühungen betont Minister Poseck, dass Prognosen über Gewaltbereitschaft immer unsicher bleiben. Unterstützt wird die Task-Force von Psychologen; sie ist bis zur Jahresmitte aktiv.
Jens Mohrherr von der Gewerkschaft der Polizei merkt an: "Polizeibeschäftigte stehen oft vor großen Herausforderungen im Umgang mit Angreifern." Die Zunahme psychosozialer Probleme in der Gesellschaft bei gleichzeitig abnehmenden Bewältigungsressourcen sieht er als besorgniserregende Entwicklung.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa