Bislang nur 26 Transplantationen Organspenden in Hessen auf Tiefstand: Sorge um Patienten

Während bundesweit mehr Menschen nach dem Tod Organe gespendet haben, ist die Zahl in Hessen deutlich gesunken. Dabei warten tausende Patienten auf Rettung.
In den ersten fünf Monaten des Jahres 2025 hat es in Hessen weniger Organspenden gegeben als im Vorjahreszeitraum. Wie die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) mitteilt, wurden von Januar bis Mai lediglich 26 sogenannte postmortale Organspender gezählt. Im gleichen Zeitraum 2024 waren es 37 gewesen – das entspricht einem Rückgang um fast ein Drittel.
Zum Vergleich: Bundesweit ist die Zahl der Spender im gleichen Zeitraum von 382 auf 426 gestiegen – also um rund 12 Prozent.
Ursachen bleiben unklar – Tag der Organspende soll sensibilisieren
Die DSO weist darauf hin, dass es sich bei der Zahl für Hessen um vorläufige Daten handelt und kurzfristige Schwankungen bei kleinen Fallzahlen nicht ungewöhnlich seien. Dennoch bereite der Rückgang Sorge – besonders mit Blick auf die vielen Patientinnen und Patienten, die auf ein lebenswichtiges Spenderorgan angewiesen sind.
Am Samstag, 7. Juni, ist bundesweit der Tag der Organspende. In vielen Städten – auch in Frankfurt – finden Veranstaltungen und Informationsaktionen statt. Ziel ist es, über das Thema aufzuklären und zur Entscheidung für oder gegen eine Organspende zu ermutigen.
So viele Menschen warten in Deutschland auf ein Organ
Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) warten in Deutschland aktuell rund 8.500 Menschen auf ein Spenderorgan – am häufigsten sind Nieren gefragt. Nur etwa 40 Prozent der Bevölkerung haben eine schriftliche Entscheidung zur Organspende getroffen, z. B. in Form eines Organspendeausweises.
Um die rechtliche Grundlage von Organspenden gibt es in Deutschland seit Jahren Debatten. So muss hierzulande jede Person ausdrücklich zustimmen, dass die Organe nach dem Tod gespendet werden sollen – die sogenannte Entscheidungsregelung. In anderen Ländern gibt es hingegen die Widerspruchslösung: bei dieser muss eine Person zu Lebzeiten aktiv einer Organentnahme widersprechen. Fehlt dies, gilt die Person als potenzieller Organspender.
Wer sich für eine Organspende entscheiden möchte, kann sich hier kostenlos einen entsprechenden Ausweis bestellen.
- Nachrichtenagentur dpa
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