Verhandlungen mit Eurostar Direktzug nach London: Bahn in Gesprächen

In Frankfurt könnten bald Züge direkt nach London abfahren. Die Deutsche Bahn verhandelt mit Eurostar über eine fünfstündige Direktverbindung ohne Umsteigen.
Bald könnten Reisende direkt von Frankfurt nach London mit dem Zug fahren – ohne zeitraubendes Umsteigen. Die Deutsche Bahn befindet sich in Gesprächen mit der Bahngesellschaft Eurostar über eine Direktverbindung nach London, wie ein Bahn-Sprecher in Berlin mitteilte.
"Wir sind vom großen Potenzial einer Direktverbindung überzeugt", heißt es von Seiten der Deutschen Bahn. "Die schon jetzt bestehende vertriebliche Kooperation mit Eurostar wollen wir gerne ausweiten und begrüßen daher die Beschaffung neuer Züge seitens Eurostar."
Neuer Direktzug: Frankfurt-London in fünf Stunden
Der Frankfurter Hauptbahnhof soll künftig als wichtiger Knotenpunkt für diese neue internationale Strecke dienen. Die Deutsche Bahn bestätigte damit einen Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ). Demnach will Eurostar im nächsten Jahrzehnt sein internationales Angebot deutlich ausweiten und vor allem die Verbindungen nach Deutschland und in die Schweiz "in den frühen Dreißigerjahren" kräftig aufstocken. Dann sollen täglich vier Züge zwischen Frankfurt und London verkehren – mit einer Reisedauer von nur noch fünf Stunden.
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Eurostar-Chefin Gwendoline Cazenave erklärte der Zeitung zufolge, dass das Unternehmen für zwei Milliarden Euro bis zu 50 neue Züge beschaffen wolle.
Derzeit ist die Fahrt von Frankfurt in die britische Hauptstadt nur mit Umsteigen möglich. Die Deutsche Bahn bietet täglich bis zu sechs Verbindungen über Brüssel an. Die Reise dauert mindestens sechseinhalb Stunden, je nach Tageszeit auch acht Stunden mit mehreren Umstiegen.
Deutsche Bahn: Große Hürden zu überwinden
Bis zur Realisierung der Direktverbindung sind jedoch noch erhebliche Hürden zu überwinden. "Eine Direktverbindung von Deutschland nach London ist in technischer, betrieblicher und rechtlicher Hinsicht anspruchsvoll", erklärt die Deutsche Bahn. Benötigt werden Fahrzeuge mit Zulassungen für vier Länder, unterschiedliche Zugbeeinflussungssysteme sowie die Einhaltung spezieller Sicherheitsstandards für den über 50 Kilometer langen Eurotunnel. Zudem müssen Lösungen für Zoll- und Sicherheitskontrollen gefunden werden.
Der internationale Zugverkehr gewinnt zunehmend an Bedeutung. "Immer mehr Menschen wollen auch über Landesgrenzen hinaus immer weitere Strecken mit der Bahn fahren", zitiert die "FAZ" die Deutsche Bahn. Vor einem halben Jahr startete bereits eine Direktverbindung zwischen Berlin und Paris. Vor zwei Wochen verkündete die Bahn zudem eine Zusammenarbeit mit italienischen und österreichischen Bahnunternehmen für neue Direktverbindungen von München nach Mailand und Rom ab Ende 2026.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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