Streit um Crack-Zentrum OB Josef reagiert enttäuscht auf Koalitions-Aus

Nach dem Streit über das Crack-Zentrum ist die Frankfurter Koalition zerbrochen. OB Mike Josef zeigt sich enttäuscht – und erhebt deutliche Vorwürfe.
Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) hat enttäuscht auf das Ende der Vierer-Koalition im Rathaus reagiert. "Mit Kompromissvorschlägen zu mehreren Themen habe ich versucht, das Bündnis zusammenzuhalten. Aber das geht nicht gegen den Willen der Beteiligten", sagte Josef. Die FDP war am Montag aus der Vierer-Koalition mit SPD, Grünen und Volt ausgestiegen.
Josef erklärte, für ihn bedeute politische Verantwortung, die ganze Stadt im Blick zu haben und Kompromisse einzugehen. "Diese übergreifende Verantwortung haben mehrere Akteure vermissen lassen", kritisierte der Oberbürgermeister.
Bruch habe sich angedeutet
Das Ende der Koalition habe sich in den vergangenen Wochen und Monaten angedeutet. Bereits beim "Masterplan Mobilität" und anderen Projekten, wie der Umgestaltung der Bockenheimer Landstraße hatte es Spannungen gegeben.
Der Bruch erfolgte nur wenige Tage nach der Abstimmung über das umstrittene Crack-Suchthilfezentrum in der Niddastraße. Die FDP hatte ihr Veto gegen das Projekt eingelegt – dennoch wurde es mit Stimmen von SPD, Grünen, Volt und der Opposition beschlossen. 54 Stadtverordnete stimmten dafür, 34 dagegen. Die FDP wertete dies als Vertragsbruch. Das Vorhaben soll suchtkranken Menschen helfen und sie von der Straße holen.
Josef, seit 2023 Oberbürgermeister der größten hessischen Stadt, kündigte an, sich weiterhin mit voller Kraft für die Frankfurter Bürger einzusetzen. Dabei hob er besonders die Themen Sicherheit, Sauberkeit, wirtschaftliche Stärke und sozialen Zusammenhalt hervor.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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